Womöglich hätte keiner die Katze entdeckt, wäre am Dienstag nicht zufällig ein Gassigeher vobeigekommen. Als sich sein Hund nicht mehr von einem Wasserrohr wegziehen ließ, sah sein Besitzer genauer nach: Im Schein seiner Handy-Taschenlampe saß weit hinten im Rohr ein kleines Kätzchen, das sich nicht bewegte.
Der Mann rief im Amberger Tierheim an, von wo aus sofort Ehrenamtliche zu der Fundstelle nahe einer Bushaltestelle zwischen dem Haidweiher und Hiltersdorf ausrückten. Die Helfer versuchten, das Tier mit Spielzeug und Futter aus dem Rohr zu locken. Doch das Kätzchen reagierte darauf nicht. Ungewöhnlich für eine Babykatze - weshalb die Befürchtung aufkam, sie könnte verletzt sein. Weil sie außer Reichweite hinten im Rohr kauerte und die Öffnung für einen Käscher zu schmal war, scheiterten alle Versuche, sie irgendwie herauszubekommen.
Daraufhin riefen die Ehrenamtlichen mit Vermittlung der Polizei die Feuerwehr Hiltersdorf. Die rückte mit einer Garten-Haue an, mit der sie das Tier vorsichtig aus dem Rohr ziehen konnte: Dass das Kätzchen das ohne Gegenwehr über sich ergehen ließ, bestätigte den Verdacht, dass es verletzt sein könnte.
Ein Tierarzt attestierte dann tatsächlich ein blutunterlaufenes Auge und einen gespaltenen Kiefer. Nach seiner Einschätzung wohl die Folge eines Autounfalls. Er behandelte das Tier, dem er gute Heilungschancen bescheinigte.
Inzwischen wird das weiße Kätzchen mit den rot-braunen Flecken in einer Pflegestelle betreut. Der Tierschutzverein sucht nun nach seinem Besitzer - und, wenn der sich nicht meldet, nach einem neuen Zuhause für das Katzenbaby, das etwa acht Wochen alt sein dürfte. Anlaufstelle ist in beiden Fällen das Amberger Tierheim (09621/82600)
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