Die Aufgaben werden laut Strehl „äußerst herausfordernd sein“. In den zurückliegenden sechs „Boomjahren“ seien ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestanden, um die Gemeinde mit wichtigen Investitionen voranzubringen. "Nun werden wir uns künftig nicht nur coronabedingt gewaltig nach der Decke strecken müssen“, sagt Strehl voraus. „Entscheidungen zur Priorisierung von Maßnahmen sind wahrscheinlich nötig“, so Strehl. Diese würden von den Betroffenen natürlich nicht immer positiv und freudig aufgenommen, dies sei ihm klar. „Wir alle zusammen werden daher relativ bald auch Eigenschaften beweisen müssen, die eben auch zur Stellenbeschreibung von Gemeinderäten gehört, nämlich Verantwortungsbewusstsein und Standhaftigkeit“, schrieb er den neuen Gemeinderäten ins Stammbuch.
„Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit in den nun kommenden sechs Jahren“, sagte Strehl. „Fair und sachlich wurde der Wahlkampf geführt, das böte schon mal eine gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der Bürger erwarte laut Strehl schließlich "verlässliche, transparente, aber auch konsequente Kommunalpolitk durch Personen, denen er in der Wahl sein Vertrauen geschenkt hat“, sagte Strehl vor der Vereidigung der neuen Gemeinderatsmitglieder.
Gemeinderat Kümmersbruck
Die personellen Weichen für die Legislaturperiode 2020 bis 2026 wurden bereits mit der Kommunalwahl am 15. März gestellt, da wurde schon bestimmt, wer die Belange Kümmersbrucks vertreten wird. Jetzt hat es in der Schulturnhalle, aus aktuellem Anlass mit dem gebotenen Abstand, sozusagen die förmliche Absegnung gegeben. Mit einem völlig neuen Gesicht, mit gründlich veränderter politischer Konstellation präsentiert sich das jetzt 20-köpfige Gremium (plus Bürgermeister) in den kommenden sechs Jahren. Das ist zum einen die der Einwohnerzahl geschuldete Rücknahme des Gesamtgemeinderates von 24 auf 20 Mitgliedern, zum anderen ein mit 12:8 Stimmen unzweideutig Ausgebildetes Kräfteverhältnis der CSU gegenüber der SPD. Bürgermeister Roland Strehl reichte symbolisch die Hand: „Es ist nicht mein Ziel, Entscheidungen mit einer satten CSU-Mehrheit durchzuboxen“, kündigte er an; auch bezugnehmend auf einen „von allen Beteiligten fair und größtenteils sachlich geführten Wahlkampf.“ Die Mehrheitsverhältnisse gingen in der Hauptsache zu Lasten der SPD. Deren Aderlass sorgte dafür, dass sieben SPD-Gemeinderäte nicht mehr dabei sind. Mit Lisa Hartinger, Andrea Meier und Markus Bayer rückten nur drei Räte nach, statt zwölf Gemeinderäten eben nur mehr acht. Zwölf hingegen für die CSU, bei der mit Sonja Finsterer, Elisabeth Gruber, Martin Meier und Hans Nörl vier Neue dabei sind – es blieb für die CSU bei den 12 Plätzen. Aber die „Mischung“ stimmt: „Frischlinge und alte Hasen“ hat Roland Strehl in seinem Gemeinderat.
Die nicht üppige Wahlbeteiligung (59 Prozent) hat zunächst für Stirnrunzeln gesorgt, sehr beachtenswert ist aber eines: Dem 20er-Gremium gehören neun Frauen an, das sind 45 Prozent, ein Spitzenwert in der Oberpfalz. Alle sieben neuen Gemeinderäte wurden von Strehl vereidigt und mit der „Bibel“ der Kommunalpolitiker ausgestattet: Gemeindeordnung und Verwaltungsgemeindeordnung des Freistaates Bayern. Weiteres Novum: Erstmals haben beide Fraktionen, CSU und SPD, weibliche Sprecher bestellt : Renate Amrhein (für Markus Graf) und ihre Stellvertreterin Elisabeth Gruber) und bei der SPD Veronika Frenzel (Lisa Hartinger). Deren erste offizielle Tätigkeit war dann, zusammen mit Hauptamtsleiter Wolfgang Roggenhofer die Stimmzettel zur Bürgermeisterwahl auszuzählen.
Birgit Singer-Grimm, bereits sechs Jahre Zweite Bürgermeisterin, wurde von Renate Amrhein für die CSU erneut als Vize vorgeschlagen. SPD-Sprecherin Veronika Frenzel schloss sich dem Vorschlag an: „Der 1. Stellvertreter soll auch von der CSU kommen“. Das Ergebnis war dann entsprechend anschaulich: 21:0 für Birgit Singer-Grimm. Bei der Wahl zum Dritten Bürgermeister machte Veronika Frenzel den Vorschlag Lisa Hartinger. Sie habe das drittbeste Wahlergebnis eingefahren, ein Dritter Bürgermeister wäre wohl auch ein „Signal für die Öffentlichkeit und im Sinne der guten Zusammenarbeit“. Das Ergebnis fiel dann anders aus: acht Stimmen für Lisa Hartinger, 13 Stimmen für den von Renate Amrhein vorgeschlagenen bisherigen Dritten Bürgermeister Hubert Blödt (CSU).















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