Kümmersbruck
08.12.2024 - 17:11 Uhr

Als Kripobeamter und Reporter viel erlebt: Klaus Högl feiert 80. Geburtstag

Seinen Gästen kann er spannende Anekdoten aus seinem Leben erzählen – als Kriminalbeamter und als Berichterstatter der Amberger Zeitung hat Klaus Högl viel erlebt. Am 9. Dezember feiert der Kümmersbrucker seinen 80. Geburtstag.

Zum 80. Geburtstag ein Besuch in der Redaktion: Klaus Högl vor dem Eingang zur Amberger Zeitung, für die er 40 Jahre lang als Reporter gearbeitet hat. Bild: Houschka
Zum 80. Geburtstag ein Besuch in der Redaktion: Klaus Högl vor dem Eingang zur Amberger Zeitung, für die er 40 Jahre lang als Reporter gearbeitet hat.

Das Leben hat einiges für ihn bereitgehalten. Dabei war immer für Spannung gesorgt. Zum Beispiel an Tatorten, zu denen Klaus Högl als Ermittler der Kripo gerufen wurde. Oder dann, wenn er in seiner Eigenschaft als journalistischer Mitarbeiter von Sportereignissen oder anderen Veranstaltungen für die Amberger Zeitung berichtet hat. Nun wird ein Artikel über ihn geschrieben. Denn am 9. Dezember feiert der Mann aus dem Kümmersbrucker Ortsteil Lengenfeld seinen 80. Geburtstag.

Er sitzt im Kaffeehaus, nippt am Cappuccino und sagt, ganz bedächtig jedes Wort betonend: "Achtzig. Ich glaub`s nicht. Wo ist die Zeit hingekommen?" Fest steht: Die Jahrzehnte haben Eindrücke hinterlassen. Nicht nur bei ihm. Auch bei denen, die Wegbegleiter waren. Sie erinnern sich, dass der gebürtige Sulzbach-Rosenberger, der den Schlosserberuf erlernte und später auch einmal die Prüfung zum diplomierten Volkswirt ablegte, im Mai 1962 zur bayerischen Polizei kam. Ab dann begann eine Laufbahn, die sich fast ausschließlich bei der Kriminalpolizei in Amberg abspielte und später mit dem Dienstgrad des Hauptkommissars endete.

Von der Stadtpolizei zur Kripo

Klaus Högl gehörte zur Truppe des auf lokaler Ebene legendären Kripochefs Georg Blank. Darauf ist er bis heute stolz. Erst arbeitete Högl beim damals noch zur Amberger Stadtpolizei gehörenden Ermittlerteam. Nach der Verstaatlichung im Jahr 1972 geschah das bei der Kriminalpolizeiinspektion, die in einem Haus an der Baustadelgasse ihren Dienstsitz hatte. Hier wie dort formierten sich Blanks Mitarbeiter zu einer Mannschaft, die selbst schwerste Verbrechen meist schon nach kurzer Zeit geklärt hatte: Morde, Brandstiftungen, Raubüberfälle. Zu Blanks Regeln gehörte dabei: Wenn es die Lage gebot, lief der Einsatz rund um die Uhr.

Der Kriminalbeamte Högl hatte aber auch dienstliche Verwendungen auf überregionaler Ebene. Er war nach Berlin abgeordnet, als 1975 die Fahndung nach Mitgliedern der kriminellen Vereinigung "Rote Armee Fraktion" (RAF) lief. Högl gehörte ein Jahr später zu denen, die nach den Entführern und Mördern des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer suchten. Das sind Erinnerungen, die nie verblassten. Immer mit dabei war nicht nur in diesen stürmischen Zeiten die Amberger Kriminalmarke. Ein Dienstausweis aus Metall und, bis heute aufgehoben, eine Legitimation dafür, in der Vilsstadt einst zur hoch respektierten Kripo gehört zu haben.

Fußballberichte am Münztelefon

Die Karriere und der Lebensweg des in Kümmersbruck beheimateten und dort mit tiefen Wurzeln versehenen Klaus Högl bekamen 1984 noch eine völlig andere Richtung. Der damalige AZ-Sportredakteur Georg Gruber wusste von der Fußball-Affinität des Polizisten. Und also fragte Gruber an: "Könnten Sie Sportberichte schreiben?" Die Zusage kam nach wenigen Tagen. Ab dann gehörten Högls Wochenenden der Amberger Zeitung.

Vornehmlich bei Heim- und Auswärtsspielen des FC Amberg saß der Hobby-Reporter auf einem Presseplatz, machte Notizen und hatte eine Menge Kleingeld dabei. "Weil ich", wie er sich erinnert, "nach Spielende einen Münzfernsprecher suchen und meine Artikel an Gruber durchgeben musste." Eine Reminiszenz an die heute wohl Steinzeit genannte damalige Befindlichkeit der Technik.

Vielfältig engagiert

Klaus Högl konnte als Kriminalist Erfolge feiern, und er durfte es auch als Freizeit-Journalist. Bei der Amberger Zeitung gab es im Verlauf von vier Jahrzehnten Mitarbeitertätigkeit eine Vielzahl von Aufträgen, die weit über den sportlichen Bereich hinaus reichten. Gerichtsverhandlungen, Generalversammlungen, kulturelle Anlässe und Besuche bei Gemeinderatssitzungen in Vilseck, Schnaittenbach, Ammerthal und Kümmersbruck. Högl nahm es, wie es kam, und lieferte tadellose Berichte. "Weil er schreiben konnte", wie ihm mehrere AZ-Redaktionsleiter bestätigten.

Vor ein paar Monaten hat sich Klaus Högl entschieden, den Job als Pressemann an den Nagel zu hängen. So wie das einst Helmut Rahn mit seinen Fußballschuhen tat - um dann doch das eine und andere Mal bei Bedarf auf den Rasen zurückzukehren. Das hält auch Högl für nicht gänzlich unmöglich. Aktiv war er übrigens auch in seiner Heimatkommune. Kurze Aufzählung: Mitglied für eine Periode im Gemeinderat, Tätigkeiten bei der SPD und im Vorstand der Siedler. Sie alle werden gratulieren und sich bei den Glückwünschen zum 80. Geburtstag der AZ anschließen.

 
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