Kümmersbruck
18.02.2019 - 15:03 Uhr

Kümmersbruck: Eichen dürfen gefällt werden

Am Montag hätten sie gefällt werden sollen, die 150 Jahre alten Eichen hinter der Rathausstraße in Kümmerbruck. Doch es gibt Widerstand. Bürgermeister Roland Strehl verweist auf den Bebauungsplan: "Nach dem dürfen die Bäume gefällt werden."

Um diese Bäume geht es: Die Eichen hinter der Rathausstraße sollen gefällt werden, weil hier ein neues Baugebiet entsteht. Bild: Stephan Huber
Um diese Bäume geht es: Die Eichen hinter der Rathausstraße sollen gefällt werden, weil hier ein neues Baugebiet entsteht.

Freya Zobel vom Bund Naturschutz, der frühere Gemeinderat Heinrich Kapperer und mit Manuela Bisani und Markus Heldmann noch zwei Anwohner hatten Ende vergangener Woche Alarm wegen der Eichen hinter der Rathausstraße geschlagen. Sie hatten erfahren, dass die Bäume gefällt werden sollten. Hinter der Rathausstraße soll das Baugebiet "Untere Leite" entstehen. Doch die vier Bürger sahen keinen Grund, warum die Bäume gefällt werden sollten.

Haselmühl bei Kümmersbruck15.02.2019

Anders sieht es Bürgermeister Roland Strehl. Er verweist auf den rechtskräftigen Bebauungsplan, nach dem die Bäume gefällt werden dürfen. Am Montagnachmittag hatte er gerade ein Gespräch mit der Firma, die dieses Gelände gekauft hat. Für die Bäume hat er wenig Hoffnung. "Da werden wir wohl nicht umhin kommen", sagte er im Hinblick auf die beabsichtigte Fällung der Eichen. Auf dem Areal sollen Baugrundstücke entstehen. "Die Rechtslage ist eindeutig: Die Bäume dürfen gefällt werden." Strehl verweist auf das ordentliche Verfahren bei der Aufstellung des Bebauungsplanes, der jetzt rechtskräftig sei. "Wir können jetzt nicht kommen und sagen: Ätsch, bätsch, jetzt dürft ihr die Bäume nicht fällen." Strehl ergänzt, dass die Eichen auch nicht tabu seien. Er bezweifelt, dass sie bereits 150 Jahre alt sind. "Sie stehen auch nicht unter einem besonderen Schutz."

"Wir haben keinerlei rechtliche Handhabe, das zu verhindern", bedauert Freya Zobel die wahrscheinliche Fällung. Einen Grund sieht sie darin, dass es in Kümmersbruck keine Baumschutzverordnung gibt. Ein entsprechender Antrag sei vor rund 20 Jahren fraktionsübergreifend abgelehnt worden. "Ich gebe noch nicht auf", sagt sie aber und kündigt an, das Gespräch mit Bürgermeister Roland Strehl zu suchen. Ihre Hoffnung: dass nochmals mit dem Investor verhandelt wird.

Sie verweist auf Anrufe zahlreicher Bürger, nicht nur aus Kümmersbruck, die sie das Wochenende über erreicht hatten. Der Erhalt der Bäume ist ihr wichtig, weil es ein wertvoller, alter Bestand sei. "Und so viele Eichen haben wir in unserem Umfeld nun auch wieder nicht."

 
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