Kümmersbruck
18.04.2022 - 09:53 Uhr

Kümmersbrucker Mittelschüler forsten Schulwald auf

Zum Profil der Mittelschule Kümmersbruck gehört auch die Umweltbildung. Die "Draußenklasse" hilft beim Umbau eines Waldes.

Der schreckliche Ukraine-Krieg und die seit zwei Jahren anhaltende Corona-Pandemie ließen und lassen ein Thema in den Hintergrund rücken, das die Menschen noch viele Jahrzehnte beschäftigen und das Leben verändern wird – den Klimawandel. Die Klimakrise ist auch längst in Amberg-Sulzbach angekommen: Lange Trockenperioden ohne Regen lassen vielerorts die Bäume, ja ganze Wälder braun werden. Der seit Jahrzehnten wirtschaftlich bevorzugte Nadelwald stirbt und muss zukunftsfähig umgebaut werden: weg von der Monokultur hin zu einem abwechslungsreichen und stabilen Mischwald. Genau genommen ist die Zukunftsaufgabe ein Zurück in die Vergangenheit.

Seit vielen Jahren stellt sich die Mittelschule Kümmersbruck dieser ökologischen Zukunftsaufgabe. Vor drei Jahren bekam die Schule von der Gemeinde Kümmersbruck ein Areal als Schulwald zur Verfügung gestellt, in dem regelmäßig gearbeitet und gelernt wird. Und seit diesem Schuljahr führt Lehrerin Felicitas Berger, Umweltbeauftragte der Mittelschule, auch eine „Draußenklasse“, mit der immer wieder Unterricht „unter freien Himmel“ stattfindet. Sie hat nun mit dieser Klasse, aber auch mit Schülern aus weiteren Jahrgangstufen, ein Umweltprojekt in Angriff genommen und mit einem großen Aktionstag zu Ende gebracht: den Umbau eines kleinen Waldstücks der Stadt Amberg, einst eine Fichtenmonokultur - in einen naturnahen Mischwald. Fast genau am Tag des Baumes, der im April im Kalender steht, rückten die Schüler mit Scheren, Spaten, Schaufeln, Grabegabeln und Schubkarren an, um mit ihrer Arbeit zu beginnen.

Das Waldstück in der Nähe von Atzlricht wurde, nachdem es beim letzten großen Sturm weitgehend zerstört wurde, mit 600 Schwarznussbäumen, Haselbäumen und Flatterulmen – bereits in einer Größe von 1,20 Meter – neu aufgeforstet. Diese wurden von der Sparda-Bank gestiftet. Viel Arbeit gab es für die Schulklasse, die zunächst bei einem großen Arbeitseinsatz die Pflanzaktion vorbereitete. Astreste mussten weggeräumt, kleine Wege freigeräumt werden, bevor die Bäume gepflanzt werden konnten.

Ambergs Bürgermeister Martin Preuß ließ es sich nicht nehmen, sich bei dieser Pflanzaktion persönlich über die Arbeit der jungen Naturfreunde zu informieren und sich bei den Schülern für ihr Engagement zu bedanken. „Es ist eine Aufgabe, deren Erfolg erst in vielen Jahren zu sehen sein wird, aber sie ist wichtig für unsere Heimat“, betonte Martin Preuß. Ebenso wie Martin Seits, der Forstamtsleiter des Städtischen Forstamts, lobte er die Umweltarbeit der Mittelschule und das engagierte Arbeiten der Kinder. Vor Ort informierten die beiden Siebtklässler Bastian Haller und Tobias Liedtke die Gäste, wie man Bäume richtig pflanzt: „Erst die Erde ausheben und rankeln, den Baum platzieren und zum Schluss reindrücken.“ Mit wenigen Worten wurde so der Umbau des Waldes treffend beschrieben. Schulleiter Florian Fuchs dankte nicht nur den Schülern, sondern auch der Umweltbeauftragten Felicitas Berger für ihren großen Einsatz für die Umwelt, mit dem sich auch das Profil der Mittelschule Kümmersbruck schärfe.

 
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