Er verließ als Obergefreiter der Sanitätsgruppe die Schweppermannkaserne, im Übrigen zusammen mit einem Wehrpflichtigen namens Richard Reisinger, – und da hieß es schnell die Sachen packen und nix wie weg. Nicht vorstellbar, die Kaserne nochmals zu betreten. Das war 1984. Aber wie das Leben so spielt, ist er heute quasi in der Schweppermannkaserne daheim, gehört es zu seinen Pflichten, Ehrenformationen abzuschreiten, zu gratulieren: Roland Strehl ist seit 2014 Rathauschef in Kümmersbruck und damit Standortbürgermeister. Am Sonntag, 6. August, wird er selbst zum Adressaten von zahlreichen Glückwünschen werden: dann feiert Strehl seinen 60. Geburtstag. Am Montag beim öffentlichen Empfang im Dorfgemeinschaftshaus Moos gibt`s wohl einen massiven Auftritt von Gratulanten.
Wie so oft war auch bei ihm der Lebenslauf so nicht geplant: Aufgewachsen im Amberger Dreifaltigkeitsviertel gehörte er schon früh zu den Ministranten der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit. Christlich geprägt hatten ihn da die Kapläne, wenn man so will, wurden da gewisse Weichen gestellt. Die müssen schon eine besondere Ausstrahlung gehabt haben, denn Messdiener zusammen mit Strehl war der ebenso junge Stefan Oster – heute der Bischof von Passau. Strehl denkt gerne an seine Zeit als Gruppenführer bei den Ministranten zurück.
Mit dem Hund in der Natur
1983 am GMG kam sein Abitur, auch da war einer in seiner Klasse, den heut jeder kennt: Michael Cerny. 1984 begann Roland Strehl das Studium der Forstwirtschaft in Weihenstephan, das mit dem Prädikat Diplom Forstingenieur endete. Für „Wald und Feld“ hatte er ein Faible, sozusagen der „letzte Kick“ aber war es, sich damit den großen Wunsch erfüllen zu können, mit einem Hund beruflich in der Natur unterwegs zu sein. So kam`s dann auch, Roland Strehl wurde Anfang 1992 kommunaler Forstamtsleiter bei der Stadt Amberg, und war damit der „höchste Beamte der Stadt Amberg“. Das ist wörtlich zu nehmen: im Forsthaus droben auf dem Mariahilfberg nämlich.
Privat begann eine neue Ära im Mai 1989, da heiratete er seine Frau Gabi. Mittlerweile grüßen zwei erwachsene Töchter und die dreijährigen Enkel – die Zwillinge Ludwig und Jakob sind die Goldschätze der Familie, sagt Strehl. Sport und Singen war und ist bei ihm immer dabei: 27 mal hat er beim Landkreislauf teilgenommen, Radfahren, Oratorienchor, Männerensemble PicChorolo. Wie zu erfahren war gibt’s bald eine Premiere: eine CSU-Musikband hat beim Sommerfest ihren ersten Auftritt – Gitarrist ist dann Roland Strehl.
Seit 1994 bei Kümmersbrucker CSU
Ab 1994 folgte eine rasante Karriere: haben Gabi und Roland Strehl in der Kümmersbrucker Porschestraße gebaut, 1994 Mitgliedschaft in der Kümmersbrucker CSU, Ortsvorsitzender ab 2001, ab 2002 Fraktionssprecher im Gemeinderat, seit 2002 im Kreistag und schließlich seit 1. Mai 2014 Erster Bürgermeister. „Schon unglaublich, was es für Möglichkeiten gibt für einen bayerischen Bürgermeister, Vorhaben und Visionen in einem Ort umzusetzen“, sagt Strehl. „Vor allem weil der Gemeinderat hinter mir steht, so machen es mir die beiden Fraktionen leicht“, hebt er die gute Zusammenarbeit im Gremium heraus.
Es sei für ihn eine „absolute Befriedigung, wenn was vorangeht". Das fördere die Freude am Beruf. Genervt sei er von Menschen, die "immer was zu bekritteln haben“, sagt der Jubilar. Er habe leider das Gefühl, dass diejenigen immer mehr werden „die nur ihre eigenen Interessen verfolgen“. Ob es für auch eine dritte Amtsperiode als Bürgermeister gibt? Da ist die Entscheidung noch nicht gefallen, was jedoch am Sonntag und Montag auch wirklich keine Rolle spielt – ad multos annos, Roland Strehl!













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