Kümmersbruck
19.11.2018 - 11:37 Uhr

Lacher ohne Ende

Martin Frank hat schon viele Kabarettpreise abgeräumt. Hochnäsig ist es davon nicht geworden. Er sieht die Sache locker, oder wie es in seinem Programm heißt: "Es kommt, wie's kommt".

Martin Frank bezieht auch gerne einmal das Publikum mit ein. Bild: e
Martin Frank bezieht auch gerne einmal das Publikum mit ein.

Der Bayerische Rundfunk hat ihn so eingestuft: „Der Mann ist ein Kabarettgenuss mit niederbayerischem Gütesiegel“, das weiß-blaue Fernsehen titelte „eine unbandige Rampensau“ und auch das Kümmersbrucker Publikum war angetan. Sein letzter von vielen Preisen war 2018 der Bayerische Kabarettpreis, damit ist er mit den höchsten Weihen der Szene ausgestattet, der Landwirtssohn aus dem niederbayerischen Hutthurm. Der war mal biederer Standesbeamter, dann aber hat Frank bemerkt, dass seine Qualifikation und Eignung ganz wo anders liegt. Der smarte Martin Frank ist jetzt 26 Jahre alt, er hat es verstanden, sein Publikum zwei Stunden lang originell zu unterhalten, mit einzubeziehen ins Programm. Es war ein Generalangriff auf die Heiterkeit mit hintergründigen, süffisanten, doppelbödigen, bisweilen auch deftigen Gags.

„Es kommt, wie`s kommt“ und es kam fürs Publikum knüppeldick. Die Zuhörerschaft ihrerseits kam reichlich. Mit „ausverkauft“ waren die Plakate draußen vor der Halle überklebt, das heißt: Rund 260 Anhänger wollten Martin Frank sehen. Die durften dann miterleben, wie der eloquente, durchaus charmante und herzige Allrounder sie auf Touren brachte - praktisch von der ersten Minute an. „Ich war noch nie in der Region“ hat Frank hinter den Kulissen erzählt, über das volle Haus meinte er „I g`frei mi eh, dass i da bin, aber ausverkauft, das macht es nicht leichter, spornt zu Höchstleistung an“. Das hat er gemeistert. In erster Linie käme es ihm drauf an, „dass die Leute ihren Alltag vergessen und lachen können“ – das gelang.

Opernsänger habe er in ganz jungen Jahren mal werden wollen, das sei auch der Grund gewesen, ein paar Arien mit einzubauen – trefflich gelungen. Kabarettist oder Comedian? „Ich bin eher Unterhalter oder Entertainer, wie man „bei uns dahoam in Niederbayern sagt“. Sein Dialekt ist ja den Oberpfälzern nicht unverwandt, mit einem Niederbayern kann man sich schon identifizieren, mit den Niedersachsen ist das ganz anders: „Ich war letzte Woche in Niedersachsen, das war ein Elend“, klagte Frank. „Wenn dort ein Pferd oder Pony macht, dann meinen die das ist ein Berg." Im übrigen, so habe er erfahren, sei jeder Dritte in Bayern psychisch krank. Er forderte auf: "Durchzählen"! Keine Frage: Martin Frank selbst war gut drauf, gab den Rat mit auf den Weg alle mögen sich doch in der Unterhose fotografieren und „wenn du wegen deines Körpers weinst, schau mal nach Bad Füssing in die Therme Eins“. Zwei Stunden lang hat Martin Frank feinstes Kabarett geboten. In jedem Fall aber haben die Mitarbeiter von Kunst, Kultur, Kümmersbruck einen Volltreffer gelandet. Das Team vom Martin-Schalling-Haus sorgte für die Verköstigung an diesem vergnüglichen Abend.

 
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