Rund 300 Gäste aus Militär, Politik, Verwaltung, Justiz und Kultur strömten in die Kaserne. Es galt, die ohnehin guten Beziehungen zwischen der Garnisonsgemeinde, vertreten durch Bürgermeister Roland Strehl, und dem Logistikbataillon 472 mit Oberstleutnant und Kommandeur Alexander Kolb zu unterstreichen.
Für Oberstleutnant Kolb war es das letzte Mal, dass er die Gäste als Standortältester willkommen hieß. Kolb wird im April Kümmersbruck nach drei Jahren wieder verlassen und im Logistikkommando in Erfurt eine Folgeverwendung bekommen. Dem Stabsoffizier fällt der Abschied von "seinem Bataillon" nicht leicht, ebenso wenig der Weggang aus Kümmersbruck, wo er über den Dienst hinaus bestens eingebunden war.
Positiver Lebensraum
Bürgermeister Strehl verwies bei der "Leuchtturmveranstaltung" auf eine erfolgreiche, aufstrebende Garnisonsgemeinde. Man sei 2018 "in ganz wichtigen Handlungsfeldern entscheidend vorangekommen". Strehl machte das an einigen Eckpfeilern deutlich, etwa Vilsbrücke Theuern, Dorfgemeinschaftshaus in Moos und weiteren Investitionen mit dem Ziel, "das Lebensumfeld der Bürger positiv zu gestalten". Dazu gehörten aber auch das Logistikbataillon 472 und die Schweppermannkaserne: "Die Kaserne ist ein zentraler und nicht wegzudenkender Bestandteil der Heimat." Man sei mit dem Bataillon und Oberstleutnant Kolb "tief verbunden".
Kolb blickte auf die Meilensteine der vergangenen Zeit zurück, ehe er auf die Herausforderungen des Logistikbataillons 472 im Jahr 2019 einging. Zum einen wurde das Bataillon im Januar bei der Schneekatastrophe am Alpenrand mit 16 Soldaten und 12 Fahrzeugen gerufen, zum anderen habe es im April 2018 am Truppenübungsplatz Lenin-Klietz die Landes- und Bündnisverteidigung geübt. Im September 2018 sei ein Aufenthalt des Bataillons im Gefechtsübungszentrum Altmark bei Magdeburg bemerkenswert gewesen. Bei der multinationalen Großübung Trident Juncture von September bis Dezember 2018 in Norwegen war das Bataillon mit 20 Soldaten.
Kolb erläuterte, dass sein Bataillon im ersten Halbjahr 2019 118 Soldaten nach Afghanistan, Irak und Mail entsenden werde. Zu seinem bevorstehenden Wechsel sagte er: "Ich habe hier als gebürtiger Oberfranke in der Oberpfalz nahezu alles, was die Bundeswehr zu bieten hat, von der Einsatzphase bis hin zur Inquisition durch die Prüftruppe nach der Bundeshaushaltsordnung, erleben dürfen und das Optimierungspotenzial erkannt und aufgezeigt."
Alles Weitere könnte in Richtung Wiederholung oder vielleicht sogar Betriebsblindheit abgleiten. "Es ist also Zeit für den Wechsel" - auch wenn ihm der Abschied aus Kümmersbruck, besonders wegen zahlreicher außerdienstlicher Begegnungen, schwer falle.
Ende im Casino
Stellvertretender Landrat Hans Kummert kannte die Schweppermannkaserne und das Soldatenleben sehr wohl: "Hier habe ich 1970 mit der Grundausbildung begonnen und war dann Obergefreiter der Reserve." Er betonte die Verbundenheit mit dem Bataillon. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang durch den Musikverein Haselmühl-Kümmersbruck, nach dem Empfang luden Gemeinde und Bundeswehr ins Casino ein.
„Es war ein Jahr voller wichtiger Entscheidungen oder auf gut Bayerisch: Bei eich is heier echt was ganga.“
Roland Strehl zum letzten Jahr und zur Bürgermeinung
„Kümmersbruck ist im Verständnis vieler Menschen ein klassischer, stadtnaher Wohnort mit – so denke ich – hoher Lebensqualität für Menschen in allen Lebensphasen und Altersklassen.“
Bürgermeister Roland Strehl über seine Gemeinde
„Für uns Kümmersbrucker war und ist die Schweppermannkaserne eben nicht nur ein rein zufällig in der Gemeinde liegender Ort, für uns ist diese Kaserne ein zentraler und nicht wegzudenkender Bestandteil der Heimat.“
Strehl über die Bedeutung der Kaserne
„Mir werden die Kümmersbrucker, ihr Brauchtum, die gemütlichen Wirtshäuser und vieles mehr, vor allem aber natürlich all die Menschen fehlen, die ich hier in den letzten drei Jahren kennenlernen durfte.“
„Ich möchte allen Angehörigen meines Bataillons für ihren Einsatz, ihr Engagement und die treuen Dienste Danke sagen, unser guter Ruf und die Erfüllung unseres Auftrages sind nur auf den Beitrag jedes Einzelnen von ihnen zurückzuführen.“
Oberstleutnant Alexander Kolb (e)
















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.