Vielfalt statt Einfalt, Entwicklung statt Stillstand, Miteinander statt Nebeneinander – unter diesem Motto standen die Schulcamps an der Mittelschule Kümmersbruck, bei denen die individuellen Interessen der Schüler im Mittelpunkt waren. Der Hintergrund: Die Schule als Lern- und Lebensraum soll nicht nur eine „Paukeinrichtung“ sein, sondern die Schüler auf die Lebenswelt außerhalb der Schule vorbereiten, und diese Lebenswelt ist in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden. Um diesen veränderten Ausgangsvoraussetzungen gerecht zu werden, geht man seit einigen Jahren an der Mittelschule Kümmersbruck neue Wege. Die vor rund zehn Jahren eingeführten Camps wurden weiterentwickelt. Neu konzipiert umfassen sie die Fächer Sport, Kunst, Musik, Informatik, Religion und Ethik. Bei diesen Lerncamps wird für die 8. und 9. Klassen einige Tage lang der Stundenplan außer Kraft gesetzt, werden themenbezogene Lehrplaninhalte in unterschiedlichen Lernphasen in den Mittelpunkt pädagogischer Arbeit gestellt.
Sicher nicht zum letzten Mal wurden auch heuer Schüler aus der Musikschule der tschechischen Partnergemeinde Holýšov zum Musikcamp eingeladen. Für Bürgermeister Roland Strehl ist dies ein wichtiger Beitrag zur Vertiefung der Partnerschaft, aber auch zum Zusammenwachsen der Jugendlichen. Abschluss des deutsch-tschechischen Musikcamps war ein mitreisendes Pausenhofkonzert unter der Leitung von Christine Schmeiler, Dominik Barth und Roman Teistler (Holýšov).
Neben Musik ist der Kunstunterricht ein Fach, das die Kreativität der Schüler fordert. „100 Jahr Walt Disney“ zogen sich wie ein Roter Faden durch die drei Tage. Zum Waldkunstweg in Schmidmühlen leistet die Mittelschule ebenso einen Beitrag, erklärte Kunstlehrerin Felicitas Berger und fertigt mit den Schülerinnen und Schülern bereits bunte Nistkästen an.
Religion als wertebildendes Fach darf bei den Camps nicht fehlen. Die drei Tage boten die Möglichkeit, „Themen des Lebens“ zu behandeln, das Judentum als Weltreligion intensiv kennenzulernen und die Synagoge in Sulzbach-Rosenberg zu besuchen oder auch sich mit dem in der Gesellschaft verdrängten Thema Tod auseinanderzusetzen. Dazu gehörte ein außerschulischer Lernort, den nicht alle Schulen aufsuchen, nämlich ein Bestattungsinstitut.
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