Drei Jahre Corona zwangspause - nach dieser Abstinenz war die "sicherheitspolitische Informationsveranstaltung", will heißen der Neujahrsempfang, der Gemeinde Kümmersbruck mit ihrem Logistikbataillon 472 die Fortsetzung einer mittlerweile fast 20-jährigen Gepflogenheit. Der Empfang in der Schweppermannkaserne stärkte das Bewusstsein, dass Bundeswehr und Gemeinde eine konstruktive und kompromisslose Einheit bilden. Für den Kommandeur des Logistikbataillon 472, Oberstleutnant Martin Hillebrand, war es der erste Neujahrsempfang. Erster Bürgermeister Roland Strehl hat da schon mehr Erfahrung. Wie schon vor der Pandemie kamen viele Mandatsträger aus Politik, hochrangige Militärs, Vertreter der Öffentlichkeit, der Reservisten, aus der Justiz und Polizei sowie auch Bürgerinnen und Bürger - gut 200 waren beim Empfang dabei, der vom Musikverein Kümmersbruck-Haselmühl gestaltet wurde.
Neues Bewusstsein für Einheit
"Durch die Anwesenheit der politischen Würdenträger aus der Oberpfalz wird deutlich, dass unserer Dienst am Vaterland unverrückbar in das politische System der Bundeswehr eingebunden ist", sagte der Kommandeur des Logistikbataillons 472. Der Neujahrsempfang falle in eine Zeit großer Veränderungen und Unsicherheit. "Mittlerweile herrscht seit 48 Wochen ein Krieg vor unserer Haustür. Ein Krieg, der von russischer Seite mit erschreckender Grausamkeit geführt wird", so Hillebrand.
Noch nie in der jüngsten Vergangenheit habe man sich einer Herausforderung solchen Ausmaßes gegenübergesehen, noch nie sei es mehr auf Kameradschaft, Standfestigkeit und Professionalität angekommen. Und was "sein Bataillon" betrifft: Spätestens seit dem 24. Februar 2022 sei auch für das Logistikbataillon 472 die Landes- und Bündnisverteidigung die entscheidende Marschrichtung, was einschneidende Veränderungen für seinen Verband innerhalb der Nato bedeute. Er könne sich auf seine Soldatinnen und Soldaten absolut verlassen, zeigte sich Hillebrand zuversichtlich. Und trotz allem: "Trotzdem haben wir als Land allen Grund zur Zuversicht, dass wir auch diese Herausforderung meistern werden." Es sei wichtig, zusammenzustehen - regional, landesweit in der Nato und "in Solidarität mit unseren Freunden in der Ukraine".
Krisen haben Gemeinde geprägt
Bürgermeister Roland Strehl befasste sich mit den vergangenen beiden Jahren aus Sicht der Gemeinde, die durch so manche Bewährungsprobe in Corona-Zeiten navigiert werden musste. "Viele Menschen haben in der Rückblende auf die zurückliegenden drei Jahre mit Corona und der russischen Aggression in der Ukraine das so oft als beklemmend empfundene Gefühl, dass sie jetzt in einer komplett anderen Welt leben." Bezogen auf Kümmersbruck könne er durchaus feststellen, dass die Bürger insgesamt die Pandemie gemeistert hätten.
Doch was haben all die Krisen mit Kümmersbruck gemacht? Diese Frage hat sich auch Strehl gestellt. Die Pandemische Lage sei vorbei, Kümmersbruck habe rund 80 Geflüchtete aus der Ukraine anderen Ländern aufgenommen und die Kommune habe mannigfache Bauvorhaben auf den Weg gebracht sowie eine intakte Infrastruktur. Doch: Die fetten Jahre sind vorbei. Die Gemeindeeinnahmen kannten bis Corona nur eine Richtung, die steil nach oben.
Immerhin: Die Gemeindekasse sei durch die Bundesregierung und den Freistaat fast vollständig ausgeglichen.
Große Wertschätzung
Strehl wörtlich zum Thema Bundeswehr: "Und weit über das normale Maß hinausgehend ist das Verhältnis der Garnisonsgemeinde Kümmersbruck zu ihren Soldatinnen und Soldaten der unterschiedlichen militärischen Einheiten in der Schweppermannkaserne." Die Bundeswehr sei wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, man lasse die Soldatinnen und Soldaten nicht allein: "Wir alle lernen gerade wieder, was die Verteidigungsfähigkeit wirklich bedeutet."
Für Landrat Richard Reisinger richtete Stefan Braun ein Grußwort an die Soldatinnen und Soldaten.
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