Nach über einem Jahr Wartezeit hat der bayerische Petitionsausschuss einen Ortstermin zur Westumfahrung Kümmersbruck abgehalten. Die Interessengemeinschaft (IG) hatte diesen laut Pressemitteilung initiiert, um auf die veränderten Voraussetzungen und die Umweltauswirkungen des Projekts hinzuweisen.
Nur zwei Mitglieder des Bauausschusses, die Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab (CSU) und Jürgen Mistol (Grüne), nahmen an dem Termin teil. Dieser fand an der Großbaustelle am Vilsanger in Lengenfeld statt, wo eine 130 Meter lange Brücke über die Vils entsteht.
IG-Sprecher Martin Sarnowski erläuterte die Gründe für die Petition. Er betonte, dass die Belastung durch den Straßenverkehr in der Ortsdurchfahrt Kümmersbruck abgenommen habe, was die Voraussetzungen für den Bau ändere. Sarnowski kritisierte, dass ein solches Projekt heute wegen der Eingriffe in die Natur nicht mehr genehmigt würde.
Er bemängelte, dass die Einwohner nie nach ihrer Meinung zum Bau gefragt wurden. Zudem sei der ursprünglich für Oktober 2024 geplante Termin mehrfach verschoben worden. Der aktuelle Termin sei der IG kurzfristig mitgeteilt worden, was die Teilnahme wichtiger Personen wie des Bauernverbandsobmanns Michael Ströhl verhindert habe.
Thorsten Schwab, Mitglied des Landtags, räumte ein, dass im Verfahren nicht alles optimal gelaufen sei. Er betonte jedoch, dass der Petition bei diesem Baufortschritt nicht mehr stattgegeben werden könne. Anwohnerin Susi Knoll forderte, die Politik solle in Zukunft stärker auf die Notwendigkeit von Straßenbauprojekten achten, um den Flächenverbrauch zu minimieren.
Veronika Frenzel vom Bund Naturschutz Kümmersbruck wies auf die Belastung für zukünftige Generationen durch die geplanten Brücken hin. Jagdpächter Markus Mahal erhielt das Versprechen, dass entlang der Westumfahrung Wildwarnreflektoren aufgestellt werden, um Unfälle zu minimieren.
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