Kümmersbruck
26.03.2019 - 13:52 Uhr

Regierungspräsident Axel Bartelt in Kümmersbruck

Der Rathausvorplatz ist beflaggt – obwohl kein Festtag ist. Ein Feiertag für die Kümmersbrucker aber ist es allemal: Regierungspräsident Axel Bartelt besucht die Gemeinde und greift sogar zu einem Werkzeug.

Beim symbolischen Spatenstich packen alle Promis mit an. Bild: e
Beim symbolischen Spatenstich packen alle Promis mit an.

Bartelt ließ er bei der Begrüßung im Rathaussaal wissen: "Ich bin sehr gerne nach Kümmersbruck gekommen.“ Wobei die Visite eher zufällig bei einer Lebensretter-Auszeichnung in Regensburg durch Bürgermeister Roland Strehl eingefädelt worden ist. Der Termin hätte nicht besser sein können, denn es galt geradezu Epochales auf den Weg zu bringen: Der Spatenstich für den Dorfplatz Kümmersbruck stand nach zehnjähriger Disposition und Vorbereitung auf dem Programm. "Ein schöner Tag für Kümmersbruck“, lobte der Regierungspräsident beim obligaten Akt vor Ort. Es soll ein Zentrum für alle werden, ein Ortsmittelpunkt, der 2021 fertig gestellt werden sein könnte. "Wird es mal dieses Herz sein, das Kümmersbruck zur Stadt werden lassen könnte?" Das war nur eine Randbemerkung, aber wert, in Regensburg mal nachzuhaken, meinte Bartelt bei der Begrüßung im Sitzungssaal in Anwesenheit des Gemeinderates.

Für Bürgermeister Roland Strehl war der Besuch natürlich eine ideale Gelegenheit, seine Gemeinde darzustellen. Mitzuteilen gab es sowohl frühgeschichtlich als auch aktuell recht viel. Nach allem blieb Strehl das Fazit: "Wir stehen relativ gut da, die finanzielle Situation ist auskömmlich." Was Regierungspräsident Axel Bartelt, im übrigen gut vorbereitet, zum Urteil kommen ließ: „Kümmersbruck, eine lebenswerte und lebendige Gemeinde“ der er explizit auch zur Patenschaft nach Holysov und zur gelungenen Integration der Flüchtlinge gratulierte. Renate Amrhein hatte darüber informiert.

„Die Baustelle zu sehen ist besser als über sie zu lesen“ war die Maxime von Axel Bartelt, weshalb (vor dem Mittagessen und Schulbesichtigung) man gemeinsam zum Dorfplatz nach Kümmersbruck ging, der derzeitigen Großbaustelle. Bartelt war gut informiert und konnte mitreden, was da Bemerkenswertes gebaut wird. Von 3,8 Millionen Kosten sprach Bartelt, davon sei mit 60 Prozent Städtebauförderung zu rechnen.

„Keine Angst“ beruhigte er die Gemeindeoberen: „Die erste Tranche von 1,4 Millionen Euro liegt bei mir bereits im Zimmer, kann dann nach Bedarf abgeholt werden.“ Ein sehr gutes Projekt sei hier im entstehen, lobte er. Die Gemeinde bekommt ein völlig neues Gesicht. Bevor Projektanten, Baufirmen und Offizielle die Spaten in die Hand nahmen, gab es noch ein paar Grundsatzinformationen über den Architektenwettbewerb vor neun Jahren. Phase Eins ist der Straßen- und Kanalbau, die alten Gebäude sind abgerissen, ein Mehrfamilienhaus, ein Einfamilienhaus, Cafés, Einzelhandel sind geplant. Der Dorfplatz war schon mal die Keimzelle der Gemeinde, es soll wieder der Mittelpunkt werden, mit eingeplant sei das Umfeld zur Kirche, hieß es.

Regierungspräsident Axel Bartelt trägt sich ins Goldene Buch der Gemeinde Kümmersbruck ein. Links Bürgermeister Roland Strehl. Bild: e
Regierungspräsident Axel Bartelt trägt sich ins Goldene Buch der Gemeinde Kümmersbruck ein. Links Bürgermeister Roland Strehl.

„Mit besten Dank für den herzlichen Empfang in der großen (!) Gemeinde Kümmersbruck mit den besten Wünschen für eine gute Zukunft“ – Regierungspräsident Axel Bartel hat das so wörtlich im Goldenen Buch niedergeschrieben. Die Größe bezog er auf die knapp 10 000 Einwohner zählende Gemeinde und die Frage: „Wieso sind sie denn keine Stadt?“ Er schob den Hinweis nach: „Ich werde das mal prüfen lassen woran das liegt“ und er will „kommunalrechtlich beraten, welche Auswirkungen das hätte“. Nun ist ein Kriterium, um als Stadt firmieren zu können, ein geschichtlich gewachsenes Zentrum. Das hat Kümmersbruck mit seinen zehn Ortsteilen nicht. Aber, so deutete Axel Bartelt an, mit dem Dorfplatz in Kümmersbruck bekäme es wohl ein solches.

Gemeinderätin Monika Rambach hat dem Regierungspräsidenten die prekäre Verkehrslage angesichts von 17 000 Fahrzeugen täglich in Haselmühl nahe gelegt. Bürgermeister Roland Strehl hat den Status quo geschildert. Der Staat habe es jetzt in der Hand, die Westumfahrung sei planfestgestellt, sagte Strehl und fügte hinzu: „Die staatlichen Signale sind derzeit nicht schlecht.“ Regierungspräsident Axel Bartelt will sich der Sache annehmen, gab aber zu bedenken: "Für die Straßenneubaumaßnahmen ist die Zeit nicht optimal, das kann in ein paar Jahren ganz anders aussehen."

 
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