Seit fast 20 Jahren ist er professionell auf den weiß-blauen Bühnen dahoam – und auf dem Podium da fühlt er sich sichtlich wohl der „Vogelmayer“ alias Thomas Vogelmayer. Gaudi, Gesellschaftskritik, "bayerische Unterhaltung für Hirn, Herz und Humor" verspricht der Kabarettist und braucht dazu nicht viele Requisiten, eine Gitarre reicht. Der Vogelmayer hat in reichlichem Maße die Gabe, das Publikum zu begeistern: In Kümmersbruck strapazierte er vom Start weg zwei Stunden lang die Lachmuskeln der 100 Besucher. Der Mann, Jahrgang 1981, geboren in "Mitterfels zwischen Straubing und Cham", wie er erzählte, mit strammen Wadln, Lederhose und Spenzer ist personifiziertes Kabarett der besten „bayerischen Art“.
Bankkaufmann hat er gelernt, nach zwei Jahrzehnten auf der Bühne sieht er sich selbst jedoch „als lebenden Beweis dafür, dass man es auch mit Abitur zu nix bringen kann“. Und gelernt habe er auch: „Je sozialer der Beruf, desto asozialer die Bezahlung“. Jedenfalls brachte der Kabarettist in Kümmersbruck fertig, was er vorher schon hinter der Bühne angekündigt hatte: „Die Leute sollen sich unterhalten fühlen, sie sollen heim gehen mit dem Gefühl, dass sie schon lange nicht mehr so viel gelacht haben wie an diesem Abend.“ Volltreffer, vielleicht auch deshalb, weil die (Welt-)Politik kaum eine Rolle gespielt hat?
„Wir Bayern haben die schönsten Sprüche auf der Welt", sagte Vogelmayer und schwor auf den bayerischen Dialekt, das kam an. Vogelmayer bezog das Publikum mit ein, das so auch mitspielte, zum Beispiel der „Julian und seine Lehrerin Frau Hoppe“. Apropos Frauen, sie waren laut Vogelmayer in der Überzahl im Publikum – der Grund: „Lass ma unsere Männer dahoam, es soll ja ein schöner Abend werden.“ Tipps gab es auch für den anstehenden Winter: „Wenn eich friert, geht`s in die Ecke, da hat`s immer 90 Grad.“
Der Vogelmayer beherrscht seine Gitarre, ist immer in Bewegung, er singt vom bayerischen Countdown, weiß genau, wann seine Sprüche zünden. Also alles in allem: ein bayerisches Original, ein Liedermacher, ein Kabarettist. Der Arbeitskreis "Kunst – Kultur – Kümmersbruck" hatte den höchst vergnüglichen Abend organisiert. Vogelmayer selbst war zum ersten Mal in Kümmersbruck, wie er sagte – hoffentlich nicht zum letzten Mal.
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