Kulmain
27.10.2023 - 15:47 Uhr

Kenner der Kemnather Frühgeschichte: Hans Bäte stirbt im Alter von 78 Jahren

Hans Bätes Interessen waren vielfältig. Und sein Fachwissen so groß wie seine Hilfsbereitschaft und sein Engagement, das sich nicht nur auf seine Heimatgemeinde beschränkte. Am Mittwoch ist der Kulmainer im Alter von 78 Jahren verstorben.

Aufmerksame Zuhörer waren Hans Bäte gewiss, wenn er über die Fundstücke zur Frühgeschichte im Kemnather Land erzählte. Bild: jzk
Aufmerksame Zuhörer waren Hans Bäte gewiss, wenn er über die Fundstücke zur Frühgeschichte im Kemnather Land erzählte.

Ob bei der Kulmainer Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft, im Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreis Kemnath (HAK) oder in der Pfarrgemeinde: Hans Bäte war einer, der mitgestalten wollte - und das nicht nur kurzfristig. Über vier Jahrzehnte gehörte der Verstorbene der Reservistenkameradschaft seines Heimatortes an, davon viele Jahre als Vorsitzender. Von 1983 bis 2012 stand er an der Spitze des Kreisverbandes des Bayerischen Soldatenbundes, der ihn dafür zum Ehrenkreisvorsitzenden ernannt hat. Solange es ging, hielt Bäte auch die Ansprachen am Volkstrauertag.

24 Jahre im Pfarrgemeinderat

Verdienste erwarb er sich außerdem in der Pfarrgemeinde Kulmain. Von 1982 bis 2006 gehörte er dem Pfarrgemeinderat an. Gleich die ersten vier Jahre hatte er in dem Gremium als Zweiter Vorsitzender Sitz und Stimme, danach stand er diesem bis zu seinem Ausscheiden vor. Auch brachte er sich jahrelang bei den Caritas-Haussammlungen ein. Nicht nur die Pfarrei würdigt ihn als treuen, freundlichen, zuverlässigen und hilfsbereiten Menschen.

Eng verknüpft ist der Name Bäte mit der HAK-Arbeitsgruppe "Vor- und Frühgeschichte" und der entsprechenden Abteilung im Kemnather Heimat- und Feuerwaffenmuseum. Ab seinem Beitritt im Jahr 1993 beteiligte sich der Kulmainer an den Bodenbegehungen im Herbst zum Auffinden von Fundstücken, die auf eine Besiedlung des Kemnather Landes in der Steinzeit hinweisen. Auch war Bäte an der Entdeckung einiger Grabfelder, unter anderem bei Mockersdorf, beteiligt. Sein Wissen gab der "ehrenamtliche Archäologe", wie ihn HAK-Vorsitzender Robert Schön oft nannte, gerne an Kinder und Erwachsene bei Führungen oder Aktionen im Museum weiter. Darüber hinaus betätigte sich der Kulmainer regelmäßig als Autor für den Kemnather Heimatboten.

Bei der Regierung tätig

Zur Welt gekommen und aufgewachsen ist Bäte in Kemnath. Dort hat er auch die Schule besucht und hat sich den inzwischen längst aufgelösten Kemnather Pfadfindern angeschlossen. Sein beruflicher Werdegang führte ihn zunächst für neun Jahre nach Nabburg zum damaligen Bundesgrenzschutz. Nach dieser Zeit, verbunden mit der Übernahme durch den Freistaat Bayern, schlug Bäte eine Beamtenlaufbahn ein. Den Anwärterdienst absolvierte er in Wunsiedel, dann führte sein Weg zur Regierung von Oberfranken in Bayreuth. Dort war er schließlich bis zu seiner Pensionierung tätig.

Während seiner Zeit beim Bundesgrenzschutz heiratete er Agnes Braun aus Ziegelhütte. Zur Familie gehörten schließlich noch die drei Kinder Jürgen, Markus und Günther. Ein schwerer Schlag war für sie alle der Tod der Ehefrau und Mutter vor 13 Jahren. Um Hans Bäte, der nun im Klinikum Weiden verstorben ist, trauern neben den Söhnen auch noch dessen Schwester Hildegard sowie deren Familien.

Sterberosenkranz ist diesen Samstag, 28. Oktober, um 9.30 Uhr, gefolgt vom Requiem um 10 Uhr in der Kulmainer Pfarrkirche. Danach ist Wegsegnung im Pfarrhof. Die Urnenbeisetzung erfolgt in aller Stille.

 
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