Krankenhausreform bereitet BRK-Bereitschaft Armesberg und Helfern vor Ort sorgen

Kulmain
21.02.2023 - 14:29 Uhr

Helfer vor Ort können einen Rettungsdienst nicht ersetzen, ihn jedoch sinnvoll ergänzen. Über ihre Aufgaben und die möglichen Auswirkungen der anstehenden Krankenhausreform informierte die BRK-Bereitschaft Armesberg in Kulmain.

Wie sieht die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer vor Ort (HvO) aus und welche Aufgaben erfüllen sie? Diese und weitere Fragen beantwortete die BRK-Bereitschaft Armesberg bei einem Informationsabend. Dazu waren der Leiter der BRK-Bereitschaft Armesberg Daniel Müller, sein Stellvertreter Jörg Müller und Johannes Nusstein, auf Einladung der KAB, ins Pfarrheim nach Kulmain gekommen. Im Laufe des Abends spielte auch die anstehenden Reformen im Gesundheitsbereich eine wichtige Rolle. Diese könnte sich massiv auf die Arbeit der Ehrenamtlichen auswirken.

Anschaulich und im Detail garniert mit Schilderungen aus erlebten Fällen, berichtete Jörg Müller über die Einsätze der Helfer vor Ort. Wichtigste Aufgabe ist es, im Ernstfall die sogenannte "therapiefreie Zeit" bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. Damit übernehmen die HvO, die ausschließlich ehrenamtlich und unentgeltlich arbeiten, eine wichtige Funktion in der Rettungskette. Die Helfer sind für diesen Einsatz gut ausgebildete Mitglieder der BRK-Bereitschaft, die bei Notfällen von der Integrierten Leitstelle zusätzlich zu dem entsprechenden Rettungsmittel gerufen werden. "Sie kommen dann zum Einsatz, wenn sie den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst, aber auch dann, wenn das der Notarzt noch bei anderen Fällen im Einsatz ist." Vor Ort übernehmen die Ehrenamtlichen die Versorgung der Patienten, führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch. Dabei steht jedem HVO eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung, die unter anderem ein Blutdruck- sowie Blutzuckermessgerät und einen Defibrillator enthält.

Mehr Einsatzzeiten durch Reform

Im Rahmen des Vortrags kam es auch zu einer Diskussion über die anstehenden Reformen im Gesundheitsbereich. Diese berge die Gefahr, dass etwa 150 der insgesamt rund 350 bayerischen Krankenhäuser nur noch den untersten Level haben werden. Dadurch werden diese Häuser mehr oder weniger vom Akutkrankenhaus in ein Haus mit etwas höherwertiger Kurzzeitpflege umgewandelt. Hier wäre dann nachts und an Wochenenden kein Arzt mehr präsent. Sollte diese Absicht tatsächlich so umgesetzt werden, würde das wahrscheinlich für die HvO eine deutliche Erweiterung ihrer Aufgaben und viel mehr Einsätze bedeuten. Ob das nur mit ehrenamtlichen Helfern aufgefangen werden könnte, sei mehr als fraglich, denn "deren Einsatzzeiten haben eh schon die oberste zumutbare Grenze".

Helfer auf Spenden angewiesen

Im Jahr 2022 sei die Bereitschaft Armesberg des BRK mit ihren Ersthelfern bei annähernd 400 Fällen im Einsatz gewesen, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der Referent nahm auf die Frage bezüglich der Finanzierung ihrer Tätigkeit Stellung. Die freiwilligen Helfer und die BRK-Bereitschaft seien dringend auf Spenden angewiesen. Der laufende Unterhalt und die Pflege des Einsatzmaterials würden viel Geld kosten. Als Zeichen der Wertschätzung überreichten KAB-Teamsprecherin Christine Sollfrank und Stellvertreterin Otti Schönfelder eine Spende in Höhe von 500 Euro. Die drei Männer der BRK-Bereitschaft Armesberg freuten sich sehr und erwähnten, dass dieser Beitrag zur Finanzierung einer größeren Reparatur am Einsatzfahrzeug eingesetzt wird.

 
 

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