Das Jubiläum traf mit dem Weihetag der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zusammen. Gleichzeitig galt die Widmung des Vorabendgottesdienstes den verstorbenen Mitgliedern. 34 Stimmen verleihen heute dem Chor große Ausdrucksstärke. Volker Brandl, damals Schullehrer in Babilon, gab den Anstoß für das Ensemble, dem er heute noch als Chorleiter und Organist vorsteht. Am 5. Oktober 1978 fand die erste Probe statt. Der Gesangskörper wies dabei 18 Sopran, 8 Alt, 7 Tenöre und 7 Bässe auf. Von den damaligen Sängern konnten am Samstag noch zehn geehrt werden.
Seine erste große Herausforderung meisterte der Chor im Mai 1979 zum Abschluss der großen Kirchenrenovierung. Bis 2000 erlebte er seine Hochphase. Zwei Schallplatten, eine mit weltlichen und eine mit weihnachtlichen Liedern, wurden aufgenommen. Das Repertoire umfasst heute 16 lateinische Messen mit Werken heimischer Komponisten wie Max Reger und dem Kemnather Komponisten Wolfgang Joseph Emmerig. Für den Festgottesdienst hatte Brandl die Messe des Kulmainer Komponisten Martin Vogt ausgewählt.
Der Kirchenchor verwandelte dabei mit viel Feingefühl das Innere des Gotteshauses zu einem wohlklingenden Sphärenraum. Der wunderbaren Klang trübten jedoch die gesundheitlichen Sorgen von Volker Brandl. Er müsse seine Chorarbeit einstellen, gab er bekannt. Brandl ist seit 65 Jahren Organist. Seine kirchenmusikalische Laufbahn begann in Mockersdorf, Kirchenlaibach folgte. Beim Ehrungsabend im Pfarrsaal war der Name von Stefanie Wöhrl als mögliche Nachfolgerin zu hören. Elf Jahre gehört sie bereits den Sängern an.
40 Jahre sei der Kirchenchor ein zuverlässiger Partner der Pfarrgemeinde. Pfarrer Markus Bruckner dankte zu Beginn des Festgottesdienstes im Namen seiner Vorgänger und der Vereine für diese außergewöhnliche Leistung und dafür, dass auf die Sänger stets Verlass gewesen sei. Dies wünschte er sich auch für die Zukunft.
Ein doppeltes Jubiläum entdeckte Bruckner bei Brandl. 40 Jahre Kirchenchor und 40 Jahre Chorleiter - eine Leistung, die mit der Bischof-Johann-Michael-Sailer-Medaille gewürdigt wurde. Die Anstecknadel dazu überreichte der Seelsorger.
Bei den Ehrungen und dem geschichtlichen Rückblick fiel der Blick unweigerlich auch auf Brandls Frau Ilse. Seit 40 Jahre liegt die Verwaltung des Liedguts in ihren Händen. Sie organisiert, schreibt Einladungen und kümmert sich darum, dass immer ausreichend Sänger bei den Auftritten sind, würdigte Kirchenpfleger Albert Sollfrank. In ihrer Arbeit sah er den Erfolg des Kirchenchors begründet, wofür er einen Blumenstrauß übergab. Sollfrank beleuchtete aber auch die Arbeit des Chors bei den Proben und seinen Auftritten das ganze Kirchenjahr über. "Bei den Messen ist die Kirchemusik ein Feuerwerk der ersten Güte. Unglaublich für einen kleinen Ort. Der Chor macht uns alle stolz und glücklich." Die Leistung des Chores könne nicht mit Geld aufgerechnet werden, meinte der Kirchenpfleger weiter. Werde der Mindestlohn für einen Auftritt zugrunde gelegt, so würde dieser zwischen 600 und 800 Euro kosten.
Die große Wertschätzung der Sänger brachte auch Bürgermeister Günter Kopp zum Ausdruck. Für ihn sind sie eine feste Einheit und Institution in der Gemeinde. "Für Volker Brandl ist Kirchenmusik maßgeschneidert", betonte Kopp und stellte fest: "Der Chor ist eine eingeschworene Gemeinschaft."
Brandl selbst erinnerte in wenigen Worten an die Höhepunkte der vier Jahrzehnte. Einer der großen feierlichen Momente war das "Großer Gott wir loben dich" zusammen mit tschechischen Chor in Dachau, das zum Schluss des Gottesdienstes zweisprachig erklang. Hintergrund
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