Kulz bei Thanstein
24.07.2019 - 17:28 Uhr

Mit langem Atem

Ein tödlicher Unfall im Steinbruch Winklarn in den 1950er Jahren ist der Beweggrund dafür: In der Johannesstraße in Kulz, am Ortsausgang Richtung Ziegelhütte, steht das „Huber-Kreuz“. Nun ist es renoviert worden.

Kaplan Thomas Fischer segnete das renovierte Huber-Kreuz. Bild: bej
Kaplan Thomas Fischer segnete das renovierte Huber-Kreuz.
Interessiert folgten die Dorfbewohner den Ausführungen zur Sanierung der Kreuzes-Stätte. Bild: bej
Interessiert folgten die Dorfbewohner den Ausführungen zur Sanierung der Kreuzes-Stätte.

Die Dorfbewohner hatten sich nun zur Segnung des Kreuzes eingefunden. Interessant war dabei der Blick in die Geschichte: Pfarrer Georg Huber, der von 1957 bis 1967 seelsorgerisch in der Ortschaft Kulz wirkte, war federführend beim Bau der Kreuzes-Stätte. Der Standort wurde der Überlieferung nach so gewählt, dass der Herrgott den Blick zum Winklarner Steinbruch hat. Bis ins Jahr 2004 diente das Kreuz auch als Station bei der alljährlichen Flurprozession an Pfingsten. Die Familie Hans Krämer, wohnhaft in der direkten Nachbarschaft zum Huber-Kreuz, hatte sich lobenswerterweise der Pflege des Denkmals angenommen. In all diesen Jahren wurde keine größeren Renovierungsarbeiten vorgenommen, der "Zahn der Zeit" hatte deshalb bereits gehörig an der Kreuzes-Stätte genagt.

Hans Krämer wandte sich bereits im Jahre 2011 an die Kirchenverwaltung und trug die Bitte um Generalsanierung des Kreuzes vor. Er stellte seinerseits auch finanzielle und handwerkliche Unterstützung in Aussicht. Die Kirchenverwaltung, damals unter Pfarrer Franz Winklmann, wandte sich an die Gemeinde Thanstein in deren Funktion als Grundstücks- und Kreuzes-Eigentümerin. Die Gemeinde erteilte jedoch aufgrund schlechter finanzieller Lage dem Vorhaben eine Absage.

Inzwischen fanden sich jedoch im Gartenbauverein Kulz und in der Person von Johannes Rappl aus Rötz - Nachfolger beim Schotterwerk Huber-Rappl, Winklarn - weitere Unterstützer für das Renovierungsprojekt. So kam das Vorhaben dennoch "in die Gänge". Seitens der Familie Krämer wurde das Kreuz demontiert und die Holzkonstruktion neu gefertigt. Mit der künstlerischen Bearbeitung der Figuren wurde Robert Bergschneider aus Dieterskirchen beauftragt. Bereits 2018 wurden die überarbeiteten Teile wieder angebracht, es fehlte nur noch das "i-Tüpfelchen." Die "INRI"-Inschrift fand ihren Platz erst in den letzten Monaten, so dass der kirchlichen Segnung nichts mehr im Wege stand.

Kaplan Thomas Fischer aus Prackendorf, momentan in Wunsiedel tätig, übernahm die Segnung. Als Neffe von Hans Krämer ist auch er mit der Ortschaft Kulz familiär verwurzelt. Michael Brandl, Vorsitzender der Kirchenverwaltung Kulz, blickte zurück auf die einzelnen Stationen der Renovierungsarbeiten. Der Pfarrgemeinderat übernahm die Gestaltung der Feier. Auch zahlreiche Dorfbewohner hatten sich eingefunden. Besonders begrüßt wurde der Künstler Robert Bergschneider. Ein großes Dankeschön ging an die Familie Hans Krämer für die bereits jahrzehntelange Pflege des Kreuzes und für das Engagement bei der Renovierung. Die Einweihungsfeier fand einen geselligen Ausklang bei Getränken und Verpflegung.

 
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