Die Feuerwehr Lehendorf war eine der ersten Wehren im Landkreis Amberg-Sulzbach, der es gelungen war, im Frühjahr 1979 eine komplette Damenmannschaft zu gründen. Einer Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen im Jahr 2019 hatte Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun wurde bei einer kleinen Feierstunde das Jubiläum nachgeholt.
Neun junge Frauen hatten sich vor inzwischen 43 Jahren entschlossen, die Ausbildung zur Feuerwehrfrau unter der Regie des damaligen Lehendorfer Kommandanten Hans Vogel zu absolvieren. Wie Lehendorfs aktueller Kommandant Daniel Lobewein erklärte, hatte die Feuerwehr damals ein Problem: Ein Großteil der Feuerwehrmänner arbeitete außerhalb der Gemeinde Etzelwang. Dadurch fehlten bei bei Notfällen während des Tages oftmals Einsatzkräfte. Deshalb versuchte die Feuerwehr, junge Frauen für die Hilfsorganisation zu begeistern. Neun Damen ließen sich für den Feuerwehrdienst schulen.
Nach der Ausbildung nahmen sie an allen Einsätzen und Übungen teil. Große Aufmerksamkeit fand bei den benachbarten Wehren Margot Zinnbauer als langjährige zuverlässige Maschinistin an der Feuerwehrpumpe. An der Jubiläumsfeier nahmen fast alle Gründungsdamen teil, lediglich eine war verhindert. Kommandant Daniel Lobewein und stellvertretender Vorsitzender Adrian Lutter zeichneten die Damen mit Blumen aus und luden sie im Gasthaus Peterhof zu einem gemeinsamen Essen ein.
Auch Etzelwangs Bürgermeister Roman Berr, Kreisbrandinspektor Hans Sperber und Kreisbrandmeister Christian Meyer würdigten das Engagement der Frauen. Vor 40 Jahren seien die Feuerwehren reine Männerdomänen gewesen. In der Folgezeit hätten immer mehr Wehren Frauen einbezogen. In der Gemeinde Etzelwang überwiegen inzwischen in der Jugendwehr die Frauen. Berr dankte den Jubilarinnen und bezeichnete sie als Vorbilder für die Jugend.
Kreisbrandinspektor Hans Sperber begrüßte die Anstrengungen der Feuerwehren, sich mit dem Einsatz von Frauen breiter aufzustellen. In Lehendorf beteiligten sich seinen Worten nach immer viele Frauen an Einsätzen und Übungen. Er sei überzeugt, dass Frauen die Maschinen ebenso bedienen und die Hilfseinsätze meistern könnten wie ihre männlichen Kollegen.
Stellvertretender Vorsitzender Adrian Lutter versicherte, dass die wegen Corona ausgefallenen Ehrungen (runde Geburtstage und Dienstjubiläen) bei der nächsten Jahreshauptversammlung nachgeholt werden. Derzeit erarbeite der Vorstand den neuen Dienstplan für 2023.
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