04.09.2019 - 19:13 Uhr

Lehrer: Gleiche Bezahlung für den gleichen Beruf

In der Oberpfalz gibt es zu wenig Grund- und Mittelschullehrer. Der Beruf muss wieder attraktiver werden, kommentiert Wolfgang Ruppert.

Kommentar von Wolfgang Ruppert
Vor etwa zehn Jahren gab es zu viel Grundschullehrer, nun sind es zu wenig. Bild: Sebastian Gollnow/dpa
Vor etwa zehn Jahren gab es zu viel Grundschullehrer, nun sind es zu wenig.

Der Bayerische Staat ruft nach neuen Grund- und Mittelschullehrern, doch kommen will keiner. Ein Wunder ist das nicht. Es muss sich etwas ändern, damit der Beruf wieder attraktiver wird.

Einerseits wird die besondere erzieherische Verantwortung von Grund- und Mittelschullehrern immer wieder hervorgehoben. Andererseits erweckt die unterschiedliche Vergütung den Anschein, als seien Grund- und Mittelschullehrer im Freistaat weniger wert als die Pädagogen an den Gymnasien. Zwar stehen beispielsweise Vollzeitlehrkräfte an bayerischen Grundschulen die Woche über länger vor einer Klasse als viele ihrer Kollegen an höheren Schulen, werden dafür aber schlechter bezahlt. Warum sollten sich junge Menschen für ein Studium begeistern, bei dem sie hernach weniger verdienen, aber mindestens genauso viel arbeiten müssen? Außerdem rächt sich ein Versäumnis bei der Einstellungsplanung. Als es vor einigen Jahren noch zu viele Lehrer gab, hat es die Regierung verschlafen, einen Puffer für die absehbare Pensionierungswelle aufzubauen. Eine Menge Junglehrer hatten keine Stelle erhalten und standen plötzlich perspektivlos auf der Straße. Es überrascht nicht, dass das viele Abiturienten von einem Lehramtstudium für Grundschule abhält.

Jetzt sind Politik und Kultusministerium an der Reihe, den Beruf wieder attraktiver zu machen. Ein erster wichtiger Schritt wäre gleiche Bezahlung für alle Lehrer aller Schularten.

Oberpfalz04.09.2019
 
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