Leonberg
14.01.2020 - 14:09 Uhr

Leonberger Gemeinderäte fordern Solidarität ein

Bürgermeister Johann Burger kündigt weiteren Widerstand gegen Süd-Ost-Link-Planung an. Max Zintl sieht auch den Landkreis in der Pflicht.

Der Leonberger Bürgermeister Johann Burger. Bild: jr
Der Leonberger Bürgermeister Johann Burger.

Der geplante Verlauf des Süd-Ost-Links war am Montag das beherrschende Thema im Gemeinderat. Bürgermeister Johann Burger informierte von einer Infoveranstaltung am 19. Dezember in Weiherhammer. "Ich dachte, mich trifft der Schlag, als ich dort die Ausbaupläne sah", sagte Burger. "Obwohl ich damals recht lautstark gegen diese Pläne protestiert habe, wurde ich von den Verantwortlichen nicht ernst genommen. Ganz im Gegenteil, die Verantwortlichen gingen auf meine berechtigten Fragen überhaupt nicht ein und betonten immer wieder, dass dies ein Beschluss des Bundes ist, an dem nicht daran zu rütteln ist", so Burger weiter. Der Bürgermeister berichtete auch von einem Gespräch mit dem Hofer Landrat Oliver Bär. Demnach gebe es dort ebenfalls massive Einwände gegen die Trassenführung. Entsprechende Beschwerden seien an die Bundesnetzagentur und die Firma Tennet gerichtet worden.

Burger lud die Gemeinderäte und alle Bürger zum Bürgerforum am Dienstag, 21. Januar, in die "Petersklause" nach Großbüchlberg ein. Von 15 bis 19 Uhr kann man sich über die Trassenführung informieren. Burger erinnerte an einen Gemeinderatsbeschluss zur Vorlage von Einwänden gegen die Trassenführung. All diese Punkte seien nicht berücksichtigt worden. "Viele Fragen sind nicht geklärt", sagte Burger. Der Bürgermeister von den Freien Wählern kündigte an, dass auch er am Mahnfeuer teilnehmen werde, das der CSU-Ortsverband am Donnerstag, 16. Januar, ab 19 Uhr in Themenreuth veranstaltet.

Max Zintl (CSU) forderte erneut, einen Trassenverlauf entlang der A93 zu prüfen. Johann Burger erwiderte, dass er schon mehrmals bei Versammlungen eine solche Prüfung ins Gespräch gebracht habe, freilich sei darauf nie eingegangen worden. Laut Burger würde der Süd-Ost-Link die Fluren bei Themenreuth durchschneiden, zu befürchten seien massive Schwierigkeiten für die Landwirte. Er kündigte an, sich mit einem Brief direkt an den Ministerpräsidenten zu wenden. Die Einreichung einer Sammelklage sieht Burger skeptisch. Diese würde bis vor das Bundesverfassungsgericht gehen, die Erfolgschance sei minimal.

Max Zintl und weitere Gemeinderatsmitglieder waren der Meinung, dass endlich auch der Landkreis tätig werden sollte. Dieser solle die Kommunen unterstützen und sie nicht allein lassen. Würden mehrere Kommunen und der Landkreis an Protesten teilnehmen, hätte dies mehr Gewicht, hieß es.

 
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