Für den Musiker ist der Ort ein Heimspiel, übt er doch des öfteren dort. "Die Orgel ist besonders für Bach geeignet", sagte Lars Amann. Daher freue er sich, in dieser Kirche zu musizieren, und auch das musikalische Kirchenjahr vorzustellen. Dazu führte er die zahlreichen Gäste in der Nepomukkirche in die Zeit der Barockmusik Bachs zurück.
Amann machte sein Abitur am musischen Gymnasium Neustadt und ist nun Student an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Sein Hauptfachlehrer im Studiengang Orgel ist Professor Markus Willinger, Domorganist in Bamberg. Nebenher nimmt Amann Unterricht bei Titularoganist Thomas Ospital in Paris.
Prächtige Harmonien
Mit Johanna Nickl (Querflöte) und Ashley Carter (Mezzosopran) präsentierte Amann dem Publikum ausgewählte Stücke aus Bachs Orgelbüchlein, den Schübler- und den Leipziger-Chorälen. Mehrmals in seinem Leben hat Bach Choralbearbeitungen zu Sammlungen zusammengestellt. Die erste war das "Orgelbüchlein" aus Weimarer Zeit um 1710, das jedoch unvollendet blieb, denn nur 46 von 164 ursprünglich geplanten Chorälen sind tatsächlich notiert. Aus diesem sang Ashley Carter auf den Altarstufen "Nun komm der Heiden Heiland" (BWV 599). Amann und Nickl harmonierten prächtig beim folgenden Vortrag aus den Leipziger Chorälen (BWV 660).
Johanna Nickl war Schülerin am Augustinus Gymnasium. Ihren ersten Querflötenunterricht nahm sie 2010 an der Franz-Grothe-Schule, gewann den "Jugend musiziert"-Preis und den Sonderpreis der Stadt Weiden. Das Diplom machte sie bei Prof. Francesca Canali und hat seit 2016 Unterricht bei Anke Trautmann. Mezzosopranistin Ashley Carter, aus Texas/USA nahm an vielen Solistenwettbewerben teil und gewann unter anderem 2009 den 4. Preis des Nationalverbands der Gesangslehrer und 2010 einen 1. Preis vom Musikverband im Texas. Den Bachelor in Musikerziehung mit Schwerpunkt Chorleitung machte sie an der Universität Mary Hardin-Baylor in Texas, den Master in Chorleitung an der Nürnberger Hochschule.
Andächtiges Jahresende
Virtuos führten die drei Interpreten das musikalische Kirchenjahr über "Wachet auf ruft uns die Stimme", "In dulci Jubilo" - schwungvoll vorgetragen im selten verwendeten Dreierrythmus - und "Schmücke dich, o liebe Seele" bis hin zu "Christ lag in Todesbanden" fort. Letzteres, ein Passionslied zum Ende des Kirchenjahres vermittelte mit seinen Tempi das Stillstehen des Herzens beim Tod Jesu.
Der letzte Choral, einer der bekanntesten, gehört zu den Lieblingsliedern Amanns: "Wer nur den lieben Gott lässt walten." Ein passender Übergang zum Abschluss des gelungenen Konzerts, dem großen Orgelwerk Bachs Präludium und Fuge a-moll (BWV 543).
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