Der Förderverein Burg Leuchtenberg ist 20 Jahre alt. Dieses Jubiläum feierte der Verein am Samstag und Sonntag mit einem bunten Programm unter dem Motto „Die belebte Burg“. In dem historischen Gemäuer standen mittelalterliche Attraktionen im Mittelpunkt. Dazu war es möglich, die Burg zu besichtigen und vom Burgturm aus den einmaligen Rundblick zu genießen.
Vorsitzende Rita Lingl und ihr Team hatten zum Fest die Gruppe „Cantus Ferrum“ aus Amberg eingeladen, die es sich zur Aufgabe macht, geschichtliches und archäologisches Interesse zu wecken und die Geschichte für Jedermann erlebbar zu machen. Personelle Verstärkung erfuhr „Cantus Ferrum“ aus dem Bundesgebiet von Mitgliedern ähnlicher Vereine, die sich auch die Bewahrung der Sitten und Gebräuche des späten Mittelalters auf die Fahne geschrieben haben.
Laden per Hand
Der Samstagnachmittag startete dann mit einer Vorführung von mittelalterlichen Schusswaffen. Wichtigster Rat an die Besucher: „Haltet euch die Ohren zu und öffnet den Mund, um die Druckwelle zu vertragen“. Nach ausführlichen Erklärungen wurden die unterschiedlichen Waffen geladen. Doch das war nicht so einfach. Denn in jeden Lauf der Handfeuerwaffen muss das Pulver eingefüllt und per Hand fest gepresst werden, bevor es mit der Lunte entzündet werden kann. „Vorderlader“ nennen sich diese Handfeuerwaffen, die dann mit klarem Feuerstrahl die – hier natürlich nicht vorhandene Kugel – in die gegnerischen Reihen schießen würden.
Den Besuchern wurde anschließend die Funktionsweise der Handfeuerwaffen und der Kanone erklärt. Volker Baringer von „Cantus Ferrum“ hatte das Kommando, seine Frau Christina musste bei der Kanone den Schusskanal per Hand trocknen.
Im Hof bei der Burgkapelle zeigte eine Gruppe unter Führung des „Herrn Leutnants“ den „Stangenwaffen-Drill“ aus dem Jahr 1474, der hier vor allem dazu dient, die Mitwirkenden, die sonst nicht gemeinsam auftreten, auf eine Linie zu bringen. Dazu gab es entsprechende Kommandos, damit auch die Zuschauer den im früheren Kriegsfall erforderlichen Umgang mit der Stangenwaffe verstanden.
Zum Abschluss des Nachmittags gab es noch eine „Modenschau“ zu erleben. Gezeigt wurde mittelalterliche Kleidung, einschließlich Unterwäsche.
Rund 200 Besucher schauten nach Einschätzung von Rita Lingl auf der Burg Leuchtenberg vorbei und genossen die spannenden Vorführungen.
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