Nur wenige interne LTO-Mitarbeiter kamen am Freitag in den Genuss der neuesten Inszenierung des Landestheaters Oberpfalz (LTO). Denn „Nipple Jesus“, die Komödie von Kultautor Nick Hornby, bekam im Kunstverein doch noch eine außergewöhnliche Premiere. Der Hintergrund: Der 21-jährige, österreichische Regisseur Marcus Hinterberger („Ischgl-Blues“) braucht das Projekt für seine Abschlussarbeit an der Athanor Akademie für Darstellende Kunst in Passau.
„Auf der einen Seite wollen wir natürlich unbedingt wieder loslegen, auf der anderen Seite macht es unter diesen Bedingungen gerade einfach keinen Sinn“, kommentiert Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer den Schritt, auch die Januar-Termine zu streichen. Doch trotz der Absagen ist das LTO nicht untätig. „Auch wenn wir gerade nicht auf der Bühne stehen, läuft natürlich die Arbeit im Hintergrund“, erzählt Meidenbauer. „Wir haben Nipple Jesus fertig geprobt, die Proben zu Katharina Blum laufen und wir sind dabei, in den nächsten Tagen digitale Formate zu platzieren.“ Konkret geht es um den LTO-Vorweihnachtsklassiker „Ox & Esel.
Volles Programm im Sommer
Neben Überlegungen zum Rest des Winterspielplans gibt das Landestheater auch einen Ausblick auf die Inszenierungen der kommenden Sommerfestspiele. Insgesamt stehen drei Neuproduktionen („Schweinchen Babe“, „Tartuffe, der Beutelschneider“ und „Auerhaus“), drei Wiederaufnahmen („Ronja Räubertochter“, „Schikaneder“, „Im Weißen Rössl“) und gleich sieben Spielorte auf dem Plan. Meidenbauer ist sicher: „Da ist garantiert für jeden das Richtige dabei.“
Wenn da nicht Corona wäre. „Im letzten Jahr hat sich aber gezeigt, dass die Inzidenzen im Sommer niedriger sind und wir hoffen, dass das auch so bleibt, damit wir eine einigermaßen normale Sommersaison spielen können“, hofft der Geschäftsführer, der stolz auf sein Team nach einem anstrengenden Jahr mit ständigem Umplanen und immer neuen Regelungen ist.
„Unser Hygienekonzept hat funktioniert und wir hatten keinen einzigen positiven Fall nach einem Besuch beim LTO. Die Sommerfestspiele waren zu einem Großteil ausverkauft.“ Und doch schmerzt der Vergleich mit der Vor-Coronazeit. Zu den 73 Terminen der Sommerfestspiele 2019 etwa kamen rund 17 000 Zuschauer (92 Prozent Auslastung) während es 2021 nur 53 Termine mit 6014 Zuschauern (97 Prozent Auslastung) waren.
Weniger Zuschauerplätze
„Das ist auf den ersten Blick natürlich traurig, mit Abstandregelung konnten wir nicht so viele Plätze anbieten. Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden, denn wir haben das Beste daraus gemacht.“ Neben der Hoffnung auf einen Spielplan 2022 ohne Unterbrechungen ist jetzt schon die Vorfreude zu spüren.
„Natürlich freuen wir uns alle sehr, dass wir nach zweijähriger Coronapause endlich auf die Burg Leuchtenberg zurückkehren werden“, sagt Meidenbauer. Hoffentlich zu Aufführungen wie Theaterfans und Schauspieler sie gleichermaßen lieben – als Erlebnisse vor vollem Haus.
Winter- und Sommerfestspiele des Landestheaters 2022: Die Stücke
- Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Regionalbibliothek Weiden) am 3./5./11./12. Februar sowie 11./12./18./19. März
- Karneval der Tiere (Max-Reger-Halle Weiden) am 19./20./26. Februar sowie 4. März
- Resl unser (Kloster Fockenfeld Konnersreuth) am 1./2./7./10. April
- Ronja Räubertochter (Naturbühne Schönberg Grafenwöhr) am 22./ 29. Mai, 19. Juni und 17. Juli
- Der Beutelschneider – Tartuffe (Burg Leuchtenberg/Schloss Waldeck) 28. Mai, 3./24. Juni sowie 2./8./22./30./31. Juli
- Schikaneder (Freilandmuseum Oberpfalz/Speinshart) am 4./10./11. Juni sowie 23. Juli
- Schweinchen Babe (Burg Leuchtenberg) 12./18. Juni sowie 3./10./24. Juli
- Auerhaus (Friedrichsburg Vohenstrauß) am 16./19./25/30. Juni sowie 3./7./23. Juli
- Im Weißen Rössl (Burg Leuchtenberg) am 26. Juni (2x) sowie 1./9./14./15. /17./ 29. Juli
Tickets bei www.nt-ticket.de














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