Die Bewahrung des Volksliedes und des traditionellen Musizierens, die Förderung der geistlichen Volksmusik, die Pflege der Tracht und des regionalen Volkstanzes, sowie das Aufrechterhalten des Brauchtums hat sich der Oberpfälzer Volksliedkreis (OVK) seit seiner Gründung vor fast 65 Jahren auf seine Fahne geschrieben. Ob bei Sänger- und Musikantentreffen, Volksmusik- und Volkstanztreffen oder Advents-, Weihnachts- und Mariensingen – die Trachtler halten das Brauchtum in Ehren und halten an Traditionen fest.
Am Besten hat man damit Erfolg, wenn auch die Bevölkerung mit eingebunden ist, meint Leonhard Bayerl, Vorsitzender des OVK Schwandorf. Das zeigte sich auch wieder am vergangenen Sonntag, beim "offenen Singen" beim Lindauer Wirt. In seiner Begrüßung betonte Bayerl die Bedeutung des Liedguts für ein unterhaltsames und geselliges Miteinander, wenn gemeinsam die Stimmen erhoben werden.
Die auf den Tischen liegenden Texthefte machten es gleich zum Beginn der Veranstaltung für die fast ausschließlich weiblichen Besucher einfach, den gewünschten "Ohrwurm" auszuwählen, der dann zusammen angestimmt wurde. Damit war eine bunte Mischung zwischen Volks- und Wirtshausliedern während dieser Stunden garantiert. Aus den vielen Titeln besang die Sängerschaft unter anderem "zwei rehbraune Augen" oder, wie lustig das Rentnerleben sein kann. Fast melancholische Stimmung kam bei Liedern über die Heimat wie auch über den "alten Jäger vom Silbertannental" auf.
Zwischendurch griff Leonhard Bayerl dann wieder in seine Witzkiste und brachte so manchen Schenkelklopfer unters Volk. Ein Heimspiel hatte Bayerls Stellvertreter im OVK, Andreas Ebnet. Aus seinen Büchern über die Heimat las der Schwandner so manche Anekdoten aber auch mal heitere und mal ernste Geschichten vor, bei der er die Lacher auf seiner Seite hatte oder auch zum Nachdenken über die vergangene Kinder- und Jugendzeit anregte.
Der Baumer-Sepp und Peter Jourgens, beide aus Oberviechtach, wurden an dem sonnigen Herbsttag nicht müde, die vielen Laiensänger mit ihren Instrumenten zu begleiten. Die beiden OVK-Vorsitzenden freuten sich über das Echo zum "offenen Singen". Und auch die Besucher, die zum Finale das Lied von der "wahren Freundschaft" sangen, freuten sich darüber, dass sie bei diesen Singstunden dabei sein konnten.
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