14.05.2018 - 20:10 Uhr

Ein Loblied auf die Frauen

Frühlingsgefühle nach Noten. Genau das vermitteln an einem wunderschönen Maientag die Sopranistin Eva Danzl und ihre Freunde. Zahlreiche Gäste kommen zum Liedernachmittag in den Saal des Maria-Seltmann-Hauses.

Schlussbild aller Akteure: (von links) Hans Grajer, Eva Danzl, Petra Müller, Manfred Dirscherl, Barbara Fröhlich und Winfried Bühner.  	Bild: fsb
Schlussbild aller Akteure: (von links) Hans Grajer, Eva Danzl, Petra Müller, Manfred Dirscherl, Barbara Fröhlich und Winfried Bühner. Bild: fsb

Ihr Potpourri deutscher und internationaler Lieder zum Thema "Liebe" sollte neue Lebenskraft und Zuversicht vermitteln. Es wurde vom Moderator Winfried Bühner nicht nur informativ vorgestellt. Er trat auch augenzwinkernd zu Akkordeonbegleitung mit witzig-zweideutigen Couplet-Liedern des Berliners Otto Reutter auf, dem bekannten Entertainer der 20er Jahre.

Im "Loblied auf die Frauen", dessen Text auch nach fast 100 Jahren noch aktuell ist, erwies er sich als Frauenkenner: Wie man diese erst auf dem Schoß und dann am Hals habe; wenn schon Eva ihrem Adam erklärt, nichts zum Anziehen zu haben; und warum wohl der Herrgott sich, obwohl sein Meisterstück, keine genommen habe.

Zu Beginn überreichten Eva Danzl und die Mezzosopranistin Barbara Fröhlich den überwiegend weiblichen Zuhörern "Maiglöckchen" von Felix Mendelssohn Bartholdy, denen Danzls Freundin noch "Das Veilchen" von Wolfgang Amadeus Mozart folgen ließ. Mit heller und ausdrucksstarker Stimme entführte Eva Danzl nach Wien: "Im Prater blüh'n wieder die Bäume". Die gefühlvolle Bass-Stimme von Manfred Dirscherl passte ausgezeichnet zum textlich anspruchsvollen Stück "Ich liebe dich, ich brauche dich" des Liedermachers Reinhard Mey.

Gesungene Liebeserklärungen aus dem Musical "West Side Story" von Leonard Bernstein füllten den zweiten Block aus. Darin wird die Liebesgeschichte von "Romeo und Julia" ins New York der 50er Jahre vor den Hintergrund eines Bandenkriegs transferiert. Beeindruckend erklangen die unvergesslichen Melodien "Maria" (Manfred Dirscherl), "Somewhere" (mit Petra Müller) und "Tonight" (Barbara Fröhlich).

Bedacht mit lauten "Bravo"-Rufen eröffnete das durch Frank und Nancy Sinatra bekannt gewordene Duett "Somethin' stupid" (Manfred Dirscherl und Eva Danzl) den nächsten Liedteil. Es folgten "Suddenly - Niemals mehr allein" aus dem Musical "Les Miserables" von Claude-Michel Schönberg (Petra Müller treffsicher) und das akzentuiert gesungene "My favorite things" aus Richard Rodgers Musical "The Sound of Music", der Story über die Trapp-Familie (Manfred Dirscherl).

Seriös, geradezu religiös gestaltete sich der letzte Liederblock. Petra Müller interpretierte die zaghaft in Jesus verliebte Maria Magdalena im Song "Wie soll ich ihn nur lieben" aus dem Webber-Musical "Jesus Christ Superstar". Barbara Fröhlich glänzte mit dem melancholischen "Die Nonne" des in Waldeck geborenen Komponisten Hans Koessler. Zudem gefiel sie mit Eva Danzl im lieblichen Duett aus der Oper "Lakmé".

Um die Liebe ging es dann auch im krönenden Abschluss mit dem berühmten Habanera, der feurigen Arie "L'amour est un oiseau rebelle" aus "Carmen" von Georges Bizet, von Barbara Fröhlich als freiheitsliebende Zigeunerin im Solopart gesungen und begleitet von den drei anderen Interpreten sowie von Hans Grajer, der sämtliche Lieder gekonnt am Piano intonierte. Zu Recht spendeten die Zuhörer begeisterten Applaus.

 
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