Für das "Ave Maria" – ein Gebet des tiefgläubigen, ukrainischen Volkes – mit Violine, Bandura, Flöte und Gitarre in einer eigenen Version gespielt und glasklar gesungen von den vier "Dyvostruny"-Musikerinnen – gab es von den Zuhörern Bravorufe und Beifall.
Das Benefizkonzert von LuhKulTour am Sonntagnachmittag in der Pfarrkirche Sankt Martin war beeindruckend und anrührend zugleich. Stehende Ovationen zum Schluss für Olga, Ada, Tatiana und Sofia nach einer kirchlichen Hymne als Zugabe. Da wischten die Sängerinnen schnell ein paar Tränen weg.
Selbstgenähte Trachten
Dass es sich bei den Künstlerinnen um Profis handelt, war bekannt. Und schon im ersten Teil der Aufführung, in dem schwungvolle, Lebenslust und Temperament versprühende, ukrainische Folklore und Volkslieder auf dem Programm standen, zeigte sich nicht nur musikalisches Können, sondern auch große Spielfreude, Natürlichkeit, gepaart mit Anmut und stets einem Lächeln auf den Lippen. Die Ukrainerinnen aus Lemberg in ihren auffallend roten, selbstgenähten Trachten aus Galizien hatten schnell das Publikum auf ihrer Seite. Mit Hingabe brachten sie das Stück "Memory" aus dem Musical "Cats" oder einen ukrainischer Tango zu Gehör. Auf einer Leinwand wurden Bilder von dem einst blühenden Land gezeigt.
Die ausgebildeten Sängerinnen und Musiklehrerinnen präsentierten im zweiten Teil bekannte Weihnachtslieder. "Stille Nacht" auf Ukrainisch und in perfektem Deutsch.
Botschafterinnen ihrer Heimat
Bilder eines vom Krieg gezeichneten Landes und seiner Menschen waren zu sehen und gingen dem Betrachter nahe. "Die Musikerinnen verstehen sich auch als Botschafterinnen", unterstrich Moderator Alfred Theisen. Mit dem zweisprachig gesungenen Wiegenlied "Guten Abend, gut Nacht" von Johannes Brahms endete ein schönes, auf vielfache Weise beeindruckendes Konzert, das mehr Besucher verdient gehabt hätte. Den Reinerlös spendet LuhKulTour an die Ukrainehilfe der Firma Segerer Logistik, die immer wieder Spendentransporte in das Kriegsland durchführt.
Der Zusammenschluss LuhKulTour veranstaltet und fördert kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten und Events. Jährlicher Höhepunkt ist das klassische "Konzert am Tor" in Luhe mit in der Regel professionellen Musikern, das in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und eventuell anderen Organisationen aus Luhe-Wildenau durchgeführt wird.
Auch für 2024 haben sich die Macher von LuhKulTur bereits einiges vorgenommen und haben ein Programm auf die Beine gestellt. So stehen im Januar eine Musicalfahrt nach Pilsen, im August eine Reise nach Breslau sowie ebenfalls im August ausgebucht) und im Oktober jeweils eine Fahrt ins Hirsch
Das ist LuhKulTour
- besteht seit 2010
- lockere Vereinigung kultur-, brauchtums-, gesellschafts- und reiseinteressierter Bürger aus dem Markt Luhe
- ist nicht als „fester“ Verein organisiert
- kein Vereinsbeitrag fällig
- veranstaltet und fördert kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten und Events
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