Wer den 57-jährigen Landwirt in Seibertshof telefonisch erreichen wollte, musste einige Tage lang die Nummer eines Berufskollegen in Meisthof wählen - und umgekehrt. Ein Scherz? Leider nicht. Auch wenn das sicher niemand ernsthaft mit Absicht verbockt hat.
Was ist passiert? Josef Gruber erzählt die Geschichte mit Schmunzeln in der Stimme: Vor etwas über zwei Wochen rammte ein Auto einen Telefonmasten in Seibertshof. Der knickte ein, ebenso wie die Verbindung per Telefon und Internet zur Außenwelt. Sendepause.
Eine Woche später wurde der Mast wieder errichtet - auch der Kontakt nach Außen stand dadurch wieder auf. Zumindest für ein Wochenende. Kurz danach herrschte wieder Ruhe. Als die Leitung anschließend erneut von den Toten auferstand, hatte Josef Gruber einen Anschluss unter neuer Nummer. Dass seine Rufnummer mit der eines Landwirts im Nachbarweiler vertauscht worden war, förderte unter anderem ein Anruf zutage, in dem es um Zuckerschnitzel ging.
"Die sollte ich bestellt haben", erzählt Josef Gruber. "Aber Zuckerschnitzel sind für Kühe, und ich hab nur Schweine." Anders als der Landwirt wenige Hundert Meter weiter. Der hatte tatsächlich Zuckerschnitzel geordert. Und nicht nur das. Er hatte jetzt auch die Telefonnummer von Josef Gruber - ohne es zu wollen. Gruber nimmt es mit Humor: Er sei damit immer noch besser dran als zwei seiner Nachbarn, erzählt er. "Bei denen geht das Telefon nämlich überhaupt nicht."
Am Donnerstag stand ein Mitarbeiter der Telekom vor seiner Tür, um sich das Problem anzuschauen. Gelöst hatte er es bis zum Wochenende nicht. Doch Josef Gruber bleibt gelöst. "Es dauert immer zwei Wochen bis zur Reparatur", ist seine Erfahrung. In Seibertshof sei die Verbindung zur Außenwelt schon mehrfach ausgefallen. "Vor ein, zwei Jahren hat ein Kran das Kabel heruntergerissen." Auch damals zogen 14 Tage ins Land bis das Telefon wieder ging. Das Beste daran: Es klingelte damals sogar unter der richtigen Nummer.
Das tut es seit Montagmittag übrigens auch bei Josef Gruber wieder. Die Telekom hat den Schaden behoben. Diesmal ist die Reparatur geglückt.
So ein Kabelwirrwarr ist natürlich für beide Seiten unangenehm: sowohl für die Kunden als auch für die Telekom. Stefanie Halle von der Pressestelle der Telekom verkündete deshalb am Dienstag erfreut: „Die Störung ist beseitigt.“ Ursache sei der Defekt einer oberirdischen Leitung gewesen, ausgelöst offenbar durch einen Autounfall.„Unsere Techniker haben den Schaden beseitigt. Auch die Verschaltung ist gelöst,“ heißt es in der Stellungnahme weiter.
An alle Betroffenen richtet sie die Worte: „Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden für die Unannehmlichkeiten.“













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