Die Diskussionen um das Multifunktionsgebäude in Großkonreuth am Anger haben zu einer Sondersitzung im Mähringer Jugendheim geführt. Nach einem Heizungsdefekt musste diese Informationsveranstaltung in einem recht kühlen Umfeld erfolgen. Die Diskussion sorgte trotzdem für "hitzige Momente".
Landschaftsarchitektin Gisela Fanck-Reiter hatte Wort gehalten und zu dem Treffen am Montag einen überarbeiteten Plan für das Außengelände mitgebracht. Waren zunächst Kosten in Höhe von rund 215 000 Euro zu erwarten, so belaufen sich diese Ausgaben nun auf 187 000 Euro netto. Statt einer großen Zweimann-Schaukel und einem Karussell sollen nun eine "Netzschaukel", ein drehbarer Kletterturm und eine Drehscheibe aufgestellt werden. Des weiteren wird ein natürlicher Sandkasten mit einer Sitzgelegenheit vorgesehen. Gebaut werden sollen auch ein Pavillon für Kneippgäste, das Kneippbecken und ein Mühlenrad.
Der Kanalschacht werde dabei unter einem Podest der Kneippanlage seinen Platz finden. In diesem Zusammenhang dankte sie Marktrat Matthias Scharnagl (FW) für diesen Tipp. Peter Meyer (CWU) wollte wissen, ob das Mühlenrad nicht etwas gefährlich für
Kinder sein könnte. Die Architektin hatte dazu keine Angaben.
In der anschließenden Diskussion gab es noch einige weitere Detailfragen. Die Bürger sollen auch Eigenleistungen erbringen, so könnten die Heckenanpflanzung, die Anpflanzung von Weiden und Pflanzen in Eigenleistung übernommen werden. Für die Eingrenzung des Sandkastens könnten auch Feldsteine zur Verfügung gestellt werden.
Die Landschaftsarchitektin gab den weiteren Zeitplan an: In der zweiten März-Woche wolle sie dieses Projekt ausschreiben. In der April-Sitzung könnte der Marktgemeinderat endgültig beschließen, so dass Ende April der Bau starten kann. Bürgermeister Franz Schöner, dazu: "Es sollte gelingen, dass wir im Spätsommer dieses Areal offiziell einweihen können. Ich bin überzeugt, es wird eine runde Sache".
Anwesend war diesmal auch Architekt Peter Hilgarth, der sich sofort kritische Fragen des Gremiums gefallen lassen musste. Wolfgang Meisl (FW) wollte wissen, warum für das Dach auf dem Mulitfunktionsgebäude Kupferblech und keine Ziegel verwendet würden. Dies habe er schon im November 2019 gefordert, weil ein Ziegeldach wesentlich billiger sei. Peter Hilgarth konnte auf Berechnungen verweisen, dass ein Ziegeldach nicht billiger ist. Georg Rubenbauer (CSU) war dennoch der Meinung, dass ein Ziegeldach um die Hälfte billiger sei. Zudem kritisierte er, dass bei der Planung keine Toilette berücksichtigt wurde. Doch Peter Hilgarth erinnerte, dass der Gemeinderat dazu keinen Auftrag erteilt hatte. "Wenn eine Toilette gewünscht wird, muss es mir auch gesagt werden." In eine Diskussion wollte der Architekt deshalb nicht einsteigen. "Wir haben von Anfang an alles offen gelegt." Es habe sogar Workshops gegeben. Festzuhalten ist auch, dass der Marktgemeinderat 2019 diesem Bauantrag einstimmig zugestimmt hat. Hilgarth betonte zudem, dass die Baukosten von rund 400 000 Euro für das Gebäude nicht überschritten werden.
Dritter Bürgermeister Walter Frank (FW) erinnerte an Aussagen des Bürgermeisters, dass der Bau 500 000 Euro koste. Zudem seien Siegfried Scharnagl und er als "Rädelsführer" bezeichnet worden. Bürgermeister Franz Schöner betonte, dass er dies wohl aus Emotionen heraus gesagt habe, der Bau koste nicht mehr als 400 000 Euro.
Gisela Fanck-Reiter bezeichnete das Gebäude als ein "echtes Juwel", das maßgeschneidert für die Wünsche der Bevölkerung sei. Bürgermeister Franz Schöner betonte, dass die Marktgemeinde den Höchstfördersatz erhalte. Er zeigte sich überzeugt, "es wird ein superschönes Areal".
Unter dem Punkt Verschiedenes wies der Bürgermeister darauf hin, dass bei der Ikom Stiftland für Kleinstprojekte Förderanträge gestellt werden könnten. Dies sei vor allem für manche Vereine interessant.
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