Mähring
10.05.2021 - 11:10 Uhr

Einstimmig für neues Fahrzeug für die Feuerwehr Poppenreuth

Feuerwehrauto oder Anhänger? Im Fall Poppenreuth will der Marktgemeinderat für ein neues Fahrzeug rund 330 000 Euro ausgeben.

Kreisbrandinspektor Lorenz Müller appellierte an den Marktrat, "steht zu euren Feuerwehren". Bild: kro
Kreisbrandinspektor Lorenz Müller appellierte an den Marktrat, "steht zu euren Feuerwehren".

Kreisbrandinspektor Lorenz Müller war Gast der jüngsten Sitzung des Marktrates. Grund für seinen Besuch war die Berichterstattung im Neuen Tag mit dem Hinweis, dass als Ersatzbeschaffung für die Poppenreuther Wehr auch ein Anhänger genügen könnte. Müller stellte heraus, dass die Fahrt zum dann Einsatzort wesentlich länger dauern würde. Müller verwies auf Erfahrungen, die klar gegen den Einsatz von Anhänger sprechen würden. Laut Gesetz sei jede Gemeinde für den Brandschutz verantwortlich.

Respekt für Arbeit der Feuerwehr

Laut Feuerwehr-Bedarfsplan sei ein Löschgruppenfahrzeug der Kategorie LF 10 das Mindeste, was für die Poppenreuther Wehr angeschafft werden müsste, noch besser sei ein LF 20. Müller begründete dies mit den vielen Firmen, die es im Gemeindegebiet gebe. Nicht zu unterschätzen seien auch das große Waldgebiet oder eine anhaltende Dürreproblematik. Müller zollte der Poppenreuther Wehr großen Respekt für ihre in der Vergangenheit erbrachten Einsätze. "Hier wird eine hervorragende Arbeit geleistet, dazu zählt auch der Atemschutz", so der Kreisbrandinspektor. Müller forderte den Marktrat auf: "Steht zu euren Feuerwehren."

Wehr nicht überfordern

Dritter Bürgermeister Walter Frank erinnerte, dass es in der zurückliegenden Marktratssitzung hauptsächlich darum ging, die Poppenreuther Wehr nicht zu überfordern. Frank zeigte "allen Respekt für die, die das machen". Dieser Meinung schloss sich auch Siegfried Scharnagl (Freie Wähler) an, "wichtig ist doch, dass die Poppenreuther Wehr dies alles auch meistern kann". KBI Lorenz Müller verwies darauf, dass das neue LF 10 ausstattungsmäßig fast vergleichbar sei mit dem bisherigen Fahrzeug der Poppenreuther Wehr. Lediglich der Wassertank sei wesentlich größer. In der Diskussion wurde klar, dass das neue LF 10 rund 330 000 Euro kosten werde, wobei es von Staatsseite einen Zuschuss von maximal 73 500 Euro geben würde.

Mähring18.04.2021

Poppenreuths stellvertretender Kommandant Manuel Kraus erläuterte, dass das alte Fahrzeug in einem desolaten Zustand sei. Nur mit Notreparaturen könne man das Fahrzeug weiter in Betrieb halten. Eine Neuanschaffung sei dringend erforderlich. Dabei sollte es sich um ein Allradfahrzeug handeln, denn die Wehr sei auch im Gelände unterwegs. Bürgermeister Franz Schöner forderte: "Wir sollten jetzt zeitnah handeln." Auf eine neue Ebene wurde die Diskussion gestellt, als Georg Rubenbauer (CSU) vorschlug, dass die Poppenreuther Wehr einen möglichen Eigenanteil von 20 000 Euro nicht aufbringen bräuchte. Denn die Poppenreuther hätten bisher schon viel Geld an die Gemeinde bezahlt, jedoch dieses Geld zum Teil nicht wieder zurück erhalten. Dies sorgte vor allem bei den Freien Wählern für Unruhe. Walter Frank betonte: "Wir hören es jetzt hier zum ersten Mal." Bürgermeister Schöner versuchte die Gemüter zu beruhigen. "Das bringt uns jetzt auch nicht weiter. Fakt ist, wir müssen das Auto kaufen." Gleichzeitig sicherte er zu, dass die Einwürfe geprüft würden.

Eine Notwendigkeit

Ein weiterer Vereinsvertreter der Poppenreuther Wehr verwies darauf, dass 2022 ein großes Fest anstehe. Sollte das Fest finanziell gut über die Bühne gehen, werde man gerne auch aus Vereinsmitteln etwas beisteuern. Daraufhin entwickelte sich eine Grundsatzdebatte, ob die Feuerwehren künftig Eigenmittel beisteuern sollten. Denn die Feuerwehr richtig auszustatten, sei eine Pflichtaufgabe der Kommunen, fand auch Zweiter Bürgermeister German Hartmann. Hartmann, Vorsitzender der Griesbacher Wehr betonte, dass ein neues Feuerwehrauto immer einen Motivationsschub bei den Aktiven auslöse. Dennoch stellte er fest: "Dieses Feuerwehrauto ist kein Luxus, sondern dringend notwendig." Er unterstrich aber auch, dass ein Feuerwehrauto kein Party- oder Festbus sei. Letztlich beschloss der Marktrat einstimmig den Kauf eines neues Feuerwehrfahrzeuges LF 10. Die Poppenreuther Wehr soll mehrere Angebote einholen und sich dann wieder an die Marktgemeinde wenden. Rubenbauer konnte sich zudem vorstellen, mit dem nötigen Verhandlungsgeschick den Preis noch drücken zu können.

Für Gastschulantrag

Eine breite Diskussion gab es zunächst um einen Gastschulantrag für ein Kind, das die ersten drei Jahre in der Tirschenreuther Grundschule absolvierte. Nun haben die Eltern in Großkonreuth ein Haus gebaut, deshalb müsste das Kind die vierte Klasse in Großkonreuth besuchen. Nach einer sehr ausgiebigen Diskussion wurde mit 8:4 Stimmen dem Gastschulantrag entsprochen. Das Kind darf die 4. Klasse in Tirschenreuth besuchen.

Neue Rutschen für Spielplätze

Jeweils einstimmig wurden zwei Anträge für Wegesanierung beschlossen. Weiter informierte Bürgermeister Franz Schöner den Marktrat darüber, dass alle Spielplätze im Gemeindegebiet von einem "Spielplatzprüfer" kontrolliert worden seien. Auf allen Spielplätzen mussten die Rutschen abgebaut werden, da sie nicht mehr den Richtlinien entsprächen. Kleinere Mängel wurden sofort beseitigt.

2. Bürgermeister Germann Hartmann betonte , "dieses Feuerwehrauto ist kein Luxus, sondern dringend notwendig". Bild: kro
2. Bürgermeister Germann Hartmann betonte , "dieses Feuerwehrauto ist kein Luxus, sondern dringend notwendig".
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.