Absoluter Höhepunkt des 16. Fastentrunks der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Mähring war die Ansprache von Fastenprediger Marcus Kilian, der sowohl die große als auch die lokale Politik und originelle Begebenheiten aus Korn nahm. Für die musikalische Stimmung im Jugendheim sorgten die Gebrüder Michael und Thomas Haas aus Ellenfeld, die mit ihrer Zillertaler Musik begeisterten. Zum Ausschank kam neben „normalem“ Bier der „Asam-Bock“, der als „Generalstrunk“ deklariert war.
Im kulinarischen Bereich gab es Deftiges, so eine „Marschverpflegung“ (Fetabrot), eine „Panzermine“ (hausgemachte Tellersulz), „Tellerminen“ (Presssack rot/weiß mit Brot und Zwiebeln), „Offiziershappen“ (Geräuchertes) und eine „Notration“ (gemischter Käse mit Breze).
40 Minuten Leviten lesen
In der rund 40-minütigen Fastenpredigt bekam zunächst die „große Politik“ das Fett ab: „Unterstützen mit 24 Millionen Radwege in Peru mit schönem Teer, bei uns sind fürs Gesundheitswesen die Kassen leer“, prangerte Kilian an. Anklagend sagte er weiter; „Selbstkritik liegt ihnen komplett fern, von so was hören sie gar nichts gern.“
Doch auch die lokalen Politiker wurden „derbleckt“: „Ja, sie haben fest beschlossen, das Tirschenreuther Krankenhaus wird bald geschlossen“, dabei wäre es besser gewesen, „Nein zu sagen, die Stirn zeigen, für unpopuläre Entscheidungen sein, vor solchen Politikern kannst dich verneign“. Im Protestzug sei man dann ungeniert mit einem eigenen Plakat mitmarschiert – „um so zu verkaufen, ihr lieben Leit, wir Politiker sind auf des Protestlern Seit'“.
In seiner weiteren Rede nahm er sowohl die DNA-Erbinfos bei „Hundescheiße“ in Bad Neualbenreuth als auch die „lodernde Flamme“ von Mitterteich aus Korn, unter dessen warmem Umfeld man sogar Cannabis anbauen könne. Sein Fett ab bekam auch Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht, der für die Tombola beim Mähringer Schützenfest einen 10-Euro-Gutschein beigesteuert hat, der aber schon seit Monaten abgelaufen gewesen sei. „Hoffentlich kann sich der arme Mann noch 'ne Suppe kaufen“, meinte Kilian.
Wasserpreise
Unter die Fittiche nahm er auch die Steigerungen im Wasser- und Abwasserbereich, gebadet werde nur nach am Samstag: „Erst die Kinder, dann die Eltern und Großeltern steigen hintereinander in die Wanne rein, denn wenn alle in der gleichen Suppe warn, hat man rund ummadum 500 Liter gespart – Minimum!“ Mit den Mineralien angereichert, könne man dieses Wasser gleich noch zum Gießen für Salat, Gurken und Radi verwenden.
Bemerkenswert war auch der folgende Trinkspruch: „Es ist noch nicht lange her, dass der Christian Beer in der Berufsschule in Wiesau hat seine Arbeit aufgenommen“, zweimal habe es in dieser Zeit schon Bombenalarm gegeben: „Sollten die in Wiesau nicht wissen, dass der Christian bei uns auch ‚Bombe‘ heißt?“ Aufs Korn genommen wurde auch Marktrat Bernd Achatz, der in einem Beutel Fische in seinem Teich aussetzen wollte. Dieser Beutel entglitt ihm und er sprang in den Teich, um die Fische zu retten – es gelang ihm, den Beutel zu erhaschen und er rettete so die Fische vor dem Ertrinken. Dazu der Trinkspruch: „Der Fisch gehört ins Wasser, das Bier gehört in den Bauch. So ist das Leben, so ist der Bayerische Brauch.“
Verjagter Marder
Viele Lacher gab es auch für Heinz Hoffmann, der, nur mit der weißen Unterhose bekleidet, einen Marder aus dem Motorraum seine Autos verjagen wollte und dabei gegen seinen Wagen „gedroschen“ habe. Kilian: „Der Moderer ergriff das Weite, was den Heinz dann wirklich freite. Man weiß nur nicht, das ist das Famose, war's der Lärm oder die weiße Unterhose?“
Kritik übte er auch an so manchen Neubewohnern, die gegen alles seien, die selbst den Gockel und die Glocken zum Schweigen bringen wollten: „Ich sag' das jetzt, auch wenn's hinterher vielleicht raucht, das sind neue Bewohner, die ein Dorf nicht braucht!“
Mit dabei war wieder einmal auch der „Hias aus Griesbach“, Matthias Reisnecker, der so manch deftige und zweideutige Witze zum Besten gab, und später Gstanzl-Sänger Peter Meyer mit einigen lustigen Einlagen. Der Reinerlös dieses 16. Fastentrunks, es werden wohl 1000 Euro sein, wird für die Sanierung der Kalvarienberg-Kapelle gespendet werden.
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