65. Ehejubiläum feierte im November das Gastwirt-Ehepaar vom „Forellenhof“, Waltraud und Peter Fuchs. Geheiratet hat das Paar, das aus Geratal bei Ilmenau aus Thüringen stammt, am 2. November 1957. Kurz vor dem Mauerbau, bevor die innerdeutsche Grenze im August 1961 gesperrt wurde, flüchteten Waltraud und Peter Fuchs mit ihren zwei kleinen Söhnen aus der DDR in den Westen. Peter Fuchs’ Bruder war wegen politischer Äußerungen inhaftiert, seine Eltern bereits geflüchtet.
Existenz an der Grenze aufgebaut
Die junge Familie landete bei den Eltern in Stuttgart. Dort kam auch die Tochter des Paares zur Welt. In Stuttgart las Peter Fuchs vor knapp 60 Jahren dann eine Anzeige, wonach in der Oberpfalz eine alte Mühle zu verkaufen sei. „Nein, das machen wir nicht“, war seine Frau Waldtraut zunächst skeptisch. „Aber uns blieb nichts anderes übrig. Wir lebten mit drei kleinen Kindern in einem Zimmer“, erinnert sich der heute 84-Jährige im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Und so landete die Familie 1964 auf dem Treppstein-Anwesen bei Mähring, um sich eine Existenz aufzubauen. „Wir wollen es nicht mehr missen, hier zu sein“, sagen Peter und Waltraud Fuchs heute, die mittlerweile zwei Enkel und vier Urenkel haben.
Der gelernte Gärtner baute das gesamte Anwesen um und aus. Er probierte sich in der Landwirtschaft und als Gastronom. Es entstand der „Forellenhof“. „Damals gab es hier kaum fließend Wasser, keinen Strom“, erzählt der 84-jährige Gastwirt. Fuchs arbeitete auch im Bergwerk in Mähring mit, verweist er auf eine kurze berufliche Station. Seine Frau Waltraud, ebenfalls 84 Jahre alt, arbeitete in der DDR als Fleischereifachverkäuferin. Sie kümmert sich um die Pension und bekocht seither die Gäste mit gut bürgerlichen Gerichten.
Vielfältig engagiert
Auch in der Schweinezucht probierte sich der gebürtige Thüringer. Heute gehört zum „Forellenhof“ etwa auch ein Wildgehege mit Dam- und Rotwild. Früher engagierte sich Peter Fuchs zudem beim Deutschen Schäferhundeverein. Er ist außerdem Mitglied bei der Mähringer Feuerwehr, dem SC Mähring, dem Faschingsverein „Rosamunde“ und dem Heimatverein Mähring.
Doch bei all der Arbeit rund um die Pension mit mehreren Ferienwohnungen bleibt den Eheleuten eigentlich nicht viel Zeit für Hobbys. „Wir lieben uns und genießen die Ruhe an der Grenze“, freut sich das Ehepaar. In der eigenen Pension wurde mit der Familie Ende November auch die Eiserne Hochzeit gefeiert. Bürgermeister Franz Schöner überbrachte persönlich Glückwünsche der Gemeinde. Auch Landrat Roland Grillmeier und Ministerpräsident Markus Söder übermittelten Glückwünsche. Zum Ehejubiläum erhielten die Gastwirte zudem Post aus Berlin: Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte.
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