In der vergangenen Woche haben die Bürger in Laub und Lauterbach unerfreuliche Post von der Marktgemeinde erhalten. In einer Mitteilung an alle Haushalte wurden die Bürger bei der Nutzung des Trinkwassers aus der Leitung mit dem eindringlichen Appell "Achtung-Achtung-Achtung" darauf hingewiesen, dass das Trinkwasser nicht mehr den Anforderungen der Verordnung entspricht. "Im Rahmen der Überprüfung des Trinkwassers wurden in der Wasserversorgung Mähring bakterielle Verunreinigungen festgestellt", heißt es auf dem amtlichen Zettel. Das Gesundheitsamt hätte deshalb "aus Versorgegründen" vorerst für die Orte Laub und Lauterbach ein Abkochgebot angeordnet.
Regelmäßige Untersuchung
Diese Anordnung gilt so lange, bis wieder bakteriologisch einwandfreies Trinkwasser festgestellt wird. Das Abkochgebot bezieht sich auf "Wasser zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zum Zähneputzen. Ebenso muss Wasser abgekocht werden, das zur Reinigung von Gegenständen verwendet wird, die "bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln in Berührung kommen". Beim Umgang mit dem Trinkwasser weist das Gesundheitsamt darauf hin, dass alle krankheitserregenden Mikroorganismen zerstört werden, wenn das Wasser mindestens drei Minuten gekocht hat.
Auf Nachfrage bei der Gemeinde wurde mitgeteilt, dass die Überschreitung der Werte bei den routinemäßigen Kontrolluntersuchungen festgestellt worden sei. Ein Fachlabor würde vierteljährlich die komplette Wasserversorgung überprüfen, beschreibt Bernhard Brunner von der Marktgemeinde die Maßnahmen. Nach der Überschreitung der Werte seien alle folgenden Schritte durch das Gesundheitsamt des Landkreises vorgenommen worden.
Erst wenn drei spätere Messungen wieder unbedenkliche Werte ergeben, kann das Abkochgebot wieder aufgehoben werden. Über die Ursachen der bakteriellen Verunreinigung kann Brunner nichts sagen. Am Amt vermutet man, dass die Bakterien durch Niederschläge ins Wasser gespült würden.
Auf Nachfrage erklärt Brunner weiter, dass die Marktgemeinde in den vergangenen Jahren immer wieder Investitionen in die Wasserversorgung, etwa die Filtertechnik, vorgenommen hätte. Von einer ungewöhnlichen Häufigkeit der Vorfälle will Brunner nicht sprechen (Abkochgebote wurden für verschiedene Orte 2015 und 2017 erlassen, Anm. d. Red.). Als Maßnahme gegen die Verunreinigung sei etwa der Hochbehälter gereinigt worden.
Coliforme Bakterien
Nach Anfrage beim Landratsamt wurde mitgeteilt, dass bei der Kontrolle am 4. August coliforme Bakterien sowie Enterokokken in dem Wasser festgestellt wurden. Bei einer Nachprobe am 11. August seien die bakteriellen Verunreinigungen erneut festgestellt worden. Daraufhin sei das Abkochgebot erlassen worden. Die Aufhebung des Gebotes, so hat der Markt in seinem Hinweis versprochen, "wird der Bevölkerung unverzüglich mitgeteilt".
Coliforme Keime, so lässt sich im Internet nachlesen, umfassen eine Vielzahl von Arten und können unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen. In den meisten Fällen kann es zu Durchfall kommen.
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