Mantel
17.11.2025 - 17:24 Uhr

Choral-Meditation in Mantel beeindruckt Publikum

Posaunenchor und Männergesangverein gestalteten am Sonntag eine besondere Stunde in der ehemaligen Simultankirche. Außerdem hörte das Publikum alte Texte, die aktueller sind denn je.

Gut besucht war die Choral-Meditation am Sonntag in Mantel. Ideengeber war Pfarrer im Ruhestand Hans-Peter Pauckstadt Künkler, Vorsitzender des Simultankirchen-Vereins. Anlass war das zehnjährige Bestehen des Simultankichen-Radweges. Konzerte fanden in den ehemaligen Simultankirchen der Oberpfalz statt.

Ziel war es, neue Ideen für die ökumenische Zusammenarbeit im musikalischen Bereich zu fördern. Die Choral-Meditation in Mantel war das letzte Konzert dieser Reihe. In Mantel wurde der Choral „Es ist gewisslich an der Zeit“ von Walther Haffner und Gotthart Preiser ausgelegt. Der Choral behandelt die Bereitschaft und Erwartung, den Glauben aktiv zu leben und jederzeit Gottes Reich zu erwarten. Er passt hervorragend zum Ende des Kirchenjahres.

Vom Singkreis lasen Alexandra Wild, Christiana Schreier, Susanne Stark und Nadine Richter die Texte. Auch Pfarrer Andreas Ruhs trug mit Texten bei. Der Posaunenchor unter Leitung von Veronika Weber glänzte eingangs mit einer gewaltigen Fanfare und später mit den Strophen des Chorals. Wie Hubert Grill vom evangelischen Kirchenvorstand bei der Begrüßung ausführte, sind einige schräge Akkorde des Chorals vom Komponisten so gewollt. Die Texte stammten teils aus der Bibel von vor 2000 Jahren und teils aus der Zeit von vor 40 Jahren – und sind heute aktuell wie eh und je.

Böse und teure Zeit

Zwischen den Texten intonierte der Posaunenchor die einzelnen Strophen des Chorales. Teile wurden von den Besuchern mitgesungen, bei anderen Strophen glänzte der Männergesangverein Mantel mit seinen markanten Stimmen. Für Chorleiter Michael Bertelshofer war es sicher ungewohnt, einmal singend im Chor zu stehen, weil Veronika Weber das Dirigat führte. Bertelshofer dirigierte nur bei den Antworten auf die Führbitten.

Die Sprecherinnen gingen im Text darauf ein, wonach aktuell die Zeit "böse" sei und es eine "teure Zeit" sei: Brot werde teuer. "Sie haben gelacht über Noah, über Jesus, über die Jünger." Die Menschen hätten gelacht über die Zukunftsangst der Jungen, nur nicht über sich selbst. Der Posaunenchor spielte dann die Strophen, in der ersten hieß es: "Es ist gewisslich an der Zeit, dass Gottes Sohn wird kommen in seiner großen Herrlichkeit zu richten Bös` und Frommen."

13 Simultankirchen

Hans-Peter Pauckstadt-Künkler schlug als Begleitung die Pauken. Er überreichte an Posaunenchorleiterin Veronika Weber eine Sicherheitsweste mit dem Aufdruck des Simultankirchen-Vereins als kleines Dankeschön. Pfarrer Andreas Ruhs bedankte sich bei allen Mitwirkenden und wies auf die Aktualität der Worte hin und erteilte den Segen. „Wir sehen Gott oft nicht“, so der Pfarrer und meinte, dies sei auch gerade hier in der Kirche der Fall, wo der Altar durch die Renovierung verdeckt ist.

Die eingelegten Spenden werden, wie es hieß, für die Renovierung der evangelischen Kirche verwendet. Ruhs wusste von Pfarrer Packstadt-Künkler, dass in der Oberpfalz noch 13 Simultankirchen in Betrieb sind, in denen katholische und evangelische Christen abwechselnd Gottesdienste feiern.

 
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