Den präsentierte sie vor einem begeisterten Publikum in der fast ausverkauften Mehrzweckhalle zusammen mit Schwestern Susanne und Andi Blaimer. Phillipp Zimmermann verstärkt sie am Bass. Blaimer spielte Gitarre und die Schwestern beherrschten Gitarre, Hackbrett und Harmonika und sangen sich mit ihren kräftigen Stimmen in die Herzen der Zuhörer.
„Früher war der Advent für uns Kinder eine eher langweilige Zeit. Wir haben Plätzchen gebacken und sonst war nicht viel los“. „Etz beginnt die schoine staade Zeit“ war dann der passende Einstieg. Tanja Raith forderte die Zuhörer auf, sich zurückzulehnen, „wenn einer einnnatzt macht des auch nix“. Naturaufnahmen auf einer großen Leinwand untermalten die Lieder und Geschichten. Mit Musik und Gesang erinnerten die Geschwister an „Maria Verkündigung“. Blaimer erzählte die Geschichte von Rorateämtern in der kalten Kirche. „Nur einmal als die eine Kerze schon so kurz war und der Adventskranz abbrannte, da war es nicht langweilig und auch nicht kalt in der Kirche“.
In einer weiteren Geschichte freuten sich die Gänse im Stall, dass sie Weihnachten überlebten. „Die Bäuerin und ihr Mann, die leben jetzt vegan.“ Zwischen Gesangsstücken und Blaimers Geschichten ertönten auch flotte Walzer. Für Heiterkeit sorgte die Geschichte vom Lametta. Tanja erinnerte sich, wie der Großvater die Kinder mit Spielen wie Nüsse um die Wette knacken beschäftigte und ihre Schwester Susi dem alten Nussknacker den „Kiefer“ gebrochen hat. Passend folgte das Lied vom Nussknacker.
Blaimer faszinierte die Zuhörer mit der Geschichte, wie ein Taglöhner im Traum erfährt, dass es keinen Sinn hat Gottes Weltordnung verändern zu wollen. Teilweise brauchte das Ensemble keine Noten oder Texte, Musik und Lieder kamen aus dem Herzen. Man fühlte sich in eine Hutzastube der früheren Zeit versetzt. Man hörte förmlich den „Böhmischen Wind“ wehen.
Lustig wurde es bei den „Unheiligen Gedanken eines Waldlers in der Christmette“. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so gespannt lauschten die Gäste der Geschichte von der Raith-Oma, die 1943 nachts um 23 Uhr ihren Mann vom Bahnhof abholen wollte. Er hatte Fronturlaub per Feldpostbrief angekündigt und dann kam er nicht. Eine Erscheinung ließ befürchten, ihr Ludwig wäre gefallen. 1946 kam er dann aus der Gefangenschaft heim. 1947 wurde der Vater der Raith-Schwestern geboren. „Das war gut, sonst gäbe es heute das Programm nicht und ich hätte immer noch keine Frau“, bekannte Andi, der mit Tanja verheiratet ist.
Zuvor ernteten die Schwestern begeisterten Beifall beim „Andachtsjodler“. Zuerst erklangen nur die vollen, wohltönenden Stimmen, die dann zart mit Gitarrenspiel und dem Kontrabass unterlegt wurden. Dazu passte auch "Im Wald is so staad" aus der "Heiligen Nacht" von Ludwig Thoma. Viel zu schnell erklang „Still Still“ als letztes Lied. Nach dem Schlussapplaus wiederholten die Akteure den Andachtsjodler und das Publikum setzte kräftig mit ein. Das Mehrzweckhallenteam um Reinhold Meier sorgte mit Brezen, Leberkässemmeln und Getränken dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden musste.


















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