13.12.2018 - 18:32 Uhr

Mario Draghis Erbe und Meisterstück

Die heftigsten Kritiker der Geldschwemme sitzen in Deutschland. Sie vergessen, dass es der EZB so gelang den Euro zu stabilisieren. Ein Kommentar von Alexander Pausch.

Kommentar von Alexander Pausch
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hält eine Pressekonferenz. Bild:  Arne Dedert/dpa
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hält eine Pressekonferenz.

Viel zu lange musste die Europäische Zentralbank (EZB) den Kopf für die Politik der europäischen Regierungen hinhalten. Erst heute, zehn Jahre nach Beginn der internationalen Finanzkrise und sechs Jahre nach dem Beschluss über den Anleihekauf durch die EZB, fällt die Kritik an Mario Draghi nicht mehr so heftig aus.

Dabei war es der Italiener, ein Jesuitenschüler und früherer Goldmann-Sachs-Banker, der es geschafft hat, das Vertrauen in den Euro wiederherzustellen und gegen alle Stürme zu verteidigen. Draghi sprach im Juli 2012 in London den legendären Satz: "Die EZB ist bereit, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten." Damals fügt der EZB-Chef hinzu: "Glauben Sie mir, es wird genug sein." Es war genug. Kritikern ist es zu viel. In der Tat hat sich die EZB - anders als die Fed - noch immer nicht von den Anleihekäufen verabschiedet. Inzwischen könnte es dafür zu spät sein. Neue dunkle Wolken ziehen auf.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.