Wie geht’s es weiter mit den Kastler Fest- und Schweppermannspielen? Diese Frage lockte zahlreiche Besucher in den Versammlungssaal der Polizeihochschule in der Kastler Klosterburg. Die Veranstaltung „Schweppermannspiel im Spiegel der Zeit" war Teil des Jubiläums 700 Jahre Kastler Marktrecht.
Bürgermeister Stefan Braun begrüßte zahlreiche Interessierte, die schon einmal beim Schweppermannspiel mitgewirkt haben im vollen Versammlungsaal der Klosterburg. Vor allem Hermann Römer als „Urgestein“ der Schweppermannspiele und ehemaliger Ortsheimatpfleger, die Leiterin der Polizeihochschule Marion Irlbacher und den Chef- Markus Ixmeier und Harry Meier, der aus den Filmen der Schweppermannspiele von 1988 – 2013-eine Zusammenfassung erstellt hat.
Hermann Römer, Urgestein der Schweppermannspiele und ehemaliger Ortsheimatpfleger, begann mit seinen Ausführungen im ehemaligen historischen Kapitelsaal des Klosters. Er erklärte, dass die eigentlichen Schweppermannspiele in Lauterhofen vor dem Rathaus in den Jahren 1925, 1929 und 1933 aufgeführt wurden. Der Grund: Hauptmann Schweppermann stammte entweder aus Hillohe oder von Schloss Thierstein (Dietrichsstein), von dem es nur noch einige Mauerreste gibt.
Immer wieder neue Ideen
Beides liegt bei Lauterhofen. Schweppermann wurde vermutlich 1255 geboren und war ein Amtsbote der Grafen von Hirschberg-Beilngries und hatte unter dem Burggrafen von Nürnberg einen großen Förderer, da auch seine Frau aus dem Fränkischen stammte. Er war ein begnadeter Heerführer, der eigentlich auf Schloss Grünsberg bei Altdorf gelebt hatte, aber in der Klosterkirche Kastl begraben ist. Mit der Schweppermannsburg in Pfaffenhofen hat der Schweppermann nichts zu tun, lediglich einer seiner Söhne lebte auf dieser Burg.
Nachdem die Gebeine des Schweppermanns in Kastl ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, war man auch in Kastl der Meinung, dass das Schweppermannspiel nach Kastl gehört. Heimatforscher Georg Wiedenbauer verfasste 1938 das erste Spiel, das wegen des Zweiten Weltkrieges nie aufgeführt wurde. Zur Uraufführung kam es 1953 in der Kastler Klosterburge. Die Spiele wurden 1956, 1960,1973, 1988,1998, 2003,2008 und 2013 ebenfalls aufgeführt und technisch sowie personell verbessert. Jeder neue Regisseur hatte neue Ideen und das Schweppermannspiel wurde von Mal zu Mal größer.
Auch die Kostüme und die Ausrüstungsgegenstände wurden verbessert. Schmunzelnd erzählte Hermann Römer vom Waffenschmied, dem verstorbenen Sepp Mosner, der Schwerter, Schilde und Hellebarden so massiv gebaut hatte, dass die etwas schmächtigeren Spieler ganz schön was zum Schleppen hatten.
Planungen laufen
Bei der Zusammenkunft wurde ein zweistündiger Film gezeigt. Im Anschluss erklärte Bürgermeister Stefan Braun: "Es ist ein Schweppermanns-Ausschuss gegründet worden, der mit der Planung eines Festspiels 2025 und des Schweppermannspiels 2030 befasst ist."
Der bekannte Regisseur Thomas Stammberger wurde mit der Erstellung eines Festspiels betraut, das zur Klostergründung Kastls im 11 und 12. Jahrhundert spielen soll. Man ist zuversichtlich, dass die Klosterburg wieder der Spielort ist, war zu hören. Die Gespräche zwischen dem Markt Kastl, Polizei und Finanzministerium würden positiv laufen. Die Sicherheit der Polizeihochschule stehe aber im Vordergrund. Auch ein Lagerleben soll es wieder geben.
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