Der Kastler Bürgermeister stand im Sommer vor einem Problem: Was tun, wenn der neuen Kindergarten maximal 80 bis 100 Kinder fasst, aber die Zahl der Anmeldungen weit höher ist. Die Marktgemeinde hatte den Kindergarten beim Neubau vor fünf Jahren auf rund 80 Kinder ausgelegt, aus damaliger Sicht schien das ausreichend. Vor einiger Zeit musste bereits eine fünfte Gruppe gegründet werden, womit der Kindergarten, der unter kirchlicher Leitung steht, mit rund 100 Kindern schon aus allen Nähten platzte. Als sich heuer durch Zuzug von kinderreichen Familien abzeichnete, dass weitere rund 20 Kinder hinzukommen, war guten Rat teuer.
Nun ist eine Lösung gefunden: Da das Jugendkolpingsheim, ganz in der Nähe des Kindergartens gelegen, nicht allzu intensiv genutzt wird, soll hier eine sechste Kindergartengruppe eingerichtet werden. Die Mitarbeiter des Kastler Bauhofs und der Kirchenverwaltung räumten das Jugendheim aus, tünchten und ertüchtigten die Aufenthalts- und Sanitärräume. Auch wurde im Garten ein kleiner Spielplatz mit Sandkasten angelegt. Bauhofmitarbeiter zimmerten die passenden Spieleinrichtungen und bauten Notausgänge. Das Gebäude wurde an das Kastler Heizwerk angeschlossen.
Die Marktgemeinde Kastl besorgte beim Landratsamt die Genehmigungen für den Betrieb eines Kindergartens, die Kindergartenleitung kümmerte sich um zusätzliche Mitarbeiterinnen und die Abteilung Kindertageseinrichtung der Diözese Eichstätt um die zusätzlichen Stellen. So konnte der Kindergarten im Jugendheim pünktlich zur neuen Saison geöffnet werden.
Bei der Inaugenscheinnahme des neuen Kindergarten zeigten sich die Kindergartenleitung mit Leiterin Birgit Wiesend und ihrer Stellvertreterin Nina Weizer sowie Pfarrer Johannes Arweck und Kirchenpfleger Karl Gerstenhöfer neugierig auf die Gestaltung der Räume. Bürgermeister Stefan Braun war sichtlich angetan, ebenso Roland Pachner von der Diözese Eichstätt. Braun hob hervor, dass alles reibungslos geklappt hat, lobte den örtlichen Bauhof und war sichtlich erfreut, dass damit alle Kinder aus der Gemeinde auch in Kastl unterkommen. Kindergartenleiterin Birgit Wiesend informierte: "21 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren bevölkern nun die Kindergartenräume im Jugendheim." Pfarrer Johannes Arweck und Karl Gerstenhöfer äußerten ihre Freude über die rasche Lösung der Problems. Roland Pachner, der als Geschäftsleiter für die 29 Kindertageseinrichtungen mit rund 350 Mitarbeiter in der Diözese Eichstätt in den Landkreisen Neumarkt und Amberg-Sulzbach zuständig ist, meinte, dass man dem Kindergarten Kastl mit zusätzlichen Stellen bei der Betreuung der Kinder habe helfen können.
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