Nach zwei Jahren Pandemie setzt die „Kastler Kunst-Kirwa“ ein großes Ausrufezeichen für Mut zur Kunst und Kultur. An vier Tagen, vom 26. bis zum 29. Mai, sind über 1000 Kunstwerke von über 100 Künstlern aus nahezu allen Regierungsbezirken an über 50 Ausstellungsorten zu sehen: Entlang der Lauterach durch den Ort bis nach Pattershofen trifft Kunst auf Musik, Kultur und Kulinarik. Zu sehen ist Malerei, Bildhauerei, Objektkunst, Fotografie und Kunsthandwerk. Sogar die Lauterach selbst stellt ihr Reich, das Wasser, für Installationen zur Verfügung. Neun Monate dauerten die Planungen für die laut einer Pressemitteilung "selbsternannte längste Kunst-Ausstellung Bayerns". Der Verein für Tourismus und Gewerbe veranstaltet die Aktionstage. Federführend dabei sind die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Kunterbunte Kastler Kunst“, bestehend aus 14 Bürgerinnen und Bürgern aus Kastl.
Projektleiter Hans Yberle gab den Anstoß für die Idee, als er sich, inspiriert von der Gartenarbeit, bei einem Steinmetzkurs in der Nähe von Wunsiedel anmeldete. Dort sah er Werbung für die Tröstauer Kunst-Kirwa. Das Konzept schien perfekt. In Zeiten von Corona ein Großevent auf die Beine stellen, welches auch unter strengeren Auflagen umzusetzen sei. Die Idee kam auch in Kastl an. Die Organisatoren haben aus dem vorhandenem Grundgerüst eine eigene, individuelle und einzigartige Veranstaltung geschaffen, die die Vorzüge Kastls hervorbringt und Kunst neu erlebbar macht. Wichtig sei den Organisatoren, so Andreas Otterbein, zweiter Bürgermeister von Kastl und Vorsitzender des Verkehrsvereins, Synergien mit der Kirwa zu bilden, die traditionell an diesem Wochenende stattfindet. Beide Veranstaltungen sollen gegenseitig vom anderen profitieren, neue Besucher gewinnen. „Der Hunger der Gesellschaft nach Kunst ist groß“, so Otterbein.
Entscheidend für die Umsetzung des Projekts sei die Bereitschaft der Grundbesitzer gewesen, so Yberle. Sie stellen ihre Scheunen, Hallen und Gärten zur Verfügung. Ihnen gelte ein großer Dank. Und auch die Gemeinde unterstütze das Vorhaben von Anfang an. Die gesamte Veranstaltung ist auf Spendenbasis angelegt. Keiner der Mitwirkenden müsse Standgebühr oder andere Kosten tragen. „Wir schaffen das Fundament, worauf andere Flanieren können“, betonte Otterbein. Das Konzept sei bis ins letzte Detail ausgeklügelt. Verkehrsberuhigte Zonen entlang der Kunstmeile werden eingerichtet. Ausgewiesene Parkflächen, zum Beispiel der Parkplatz der Polizei am Klosterberg, dienen als Sammelpunkt. Von dort bringe ein Shuttle-Service die Kunstinteressierten zu verschiedenen Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten. Fahrpläne zeigen die nächsten Abfahrtszeiten. Die Route entlang der Lauterach habe sich als ideal erwiesen, da hier zum Teil auch der vielbefahrene Schweppermannradweg verläuft. Drei verschiedene Tourenvorschläge kann der Besucher wahrnehmen. Eine Wiese entlang der B299 wird zum Skulpturenweg, an dem große Werke ihre Wirkung entfalten können. Auch in der Marktkirche gibt es eine Ausstellung, die von einer Andacht und einem Orgelkonzert ergänzt wird. Live-Musik von über 18 Gruppen gibt dem gesamten Event musikalische Impulse. Für die Kinder hat die Kunst-Kirwa Mitmach-Aktionen zu bieten und für Verköstigungen ist auch gesorgt. Den Auftakt macht die Vernissage am Donnerstag, 26. Mai um 10.30 Uhr auf dem Gelände der Tankstelle Geitner in Kastl.
Ein extra dafür entworfener Flyer listet alle Künstler, die jeweiligen Stationen auf einer Karte und alle weiteren Highlights und Programmpunkte auf. In ihm sind zum Beispiel auch besondere Foto-Hotspots vermerkt. Von dort aus lassen sich tolle Motive schießen. Alle festgehaltenen Impressionen von Kunst und Kastl können an bilder@kastlerkunstkirwa geschickt werden. Unter den Besten werden Preise verlost. Nähere Informationen zur Kastler Kunst-Kirwa gibt es auch unter www.kastlerkunstkirwa.de.
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