Bereits vor 50 Jahren haben ungarische Pfadfinder am Kastler Mennersberg ihre Ferienzeltlager abgehalten. Damals gab es auch noch das Ungarische Gymnasium in der Kastler Klosterburg, die eine große Anlaufstelle für alle Ungarn in Europa und Übersee war. Deshalb gründeten vor rund 30 Jahren einige ehemalige Schüler des Gymnasiums den sogenannten Lindenbergpark am Mennersberg. Sie erwarben etwa zehn Hektar Wald und Wiesen aus dem Besitz des ehemaligen "Maxn-Hofs" in Mennersberg, bauten Zeltplätze aus und errichteten eine kleine Unterkunftshalle mit Gemeinschaftsküche.
Nachdem das Ungarische Gymnasium Geschichte war, plante man ein großes Unterkunftshaus auf etwa 15 mal 20 Metern am Ortsrand von Mennersberg. Mit Erdgeschoss, 1. Stock mit Veranda und ausgebautem Dachgeschoss. Es sollte ein Zentrum für die ungarischen Pfadfinder in Europa werden, die in neun Ländern mit 20 Pfadfinderstämmen und rund 800 aktiven Mitgliedern vertreten sind.
Umbauten abgeschlossen
Vor einigen Jahren war Spatenstich, jetzt steht das Pfadfinderhaus mit einem rund 150 Quadratmeter großen Versammlungsraum, einer modernen Küche, Sanitärräumen, sechs Gemeinschaftsschlafräumen im Obergeschoss und einem Mehrzweckraum im Dachgeschoss. Außerdem wurde nicht weit entfernt eine überdachte Feuerstelle gebaut. Die verschiedenen Zeltplätze sind mit Sanitärräumen versehen sowie an Strom und Kanal angeschlossen worden. Auch befinden sich zwei beheizbare mongolische Jurten auf dem Zeltgelände.
Kürzlich fand sogar ein Treffen von Mitgliedern fast aller ungarischen Organisationen in Deutschland am Mennersberg statt. Geleitet von Vorstandsmitglied Zoltán Konthur aus Berlin, der ebenfalls ungarischer Pfadfinder ist. Rund 200 ungarische Pfadfinder zwischen 10 und 18 Jahren aus ganz Europa besuchten das Herbstzeltlager, um sich in drei Altersgruppen bei sportlichen Wettbewerben und Wissenstests zu messen. Sie konnten das Lagerleben in Mennersberg bei herrlichem Spätsommerwetter genießen. Um das große Versammlungshaus noch zu perfektionieren, soll im Erdgeschoss eine Terrasse in Richtung der Feuerstelle gebaut werden. Das Haus wird, wenn es nicht von den Ungarn gebraucht wird, auch an andere Interessenten vermietet.
Das Europäisch-Ungarische Gymnasium in Kastl
- Das Europäisch Ungarische Gymnasium Kastl war eine Bildungseinrichtung für Exil-Ungarn.
- Gegründet als Privatschule mit angeschlossenem Internat.
- 1958 zogen die ersten 200 Schüler in die Räume der Klosterburg Kastl ein.
- 2006 musste die Schule aus finanziellen Gründen schließen.
- Insgesamt besuchten in den knapp 50 Jahren rund 4000 Schüler den Unterricht dort.
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