Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach
23.10.2024 - 11:39 Uhr

Wolfgang Krebs begeistert mit Kabarett "Bavaria First!" in Kastl

In zahlreichen Rollen präsentiert Kabarettist Wolfgang Krebs bei der Jubiläumsfeier der Kastler Pfarr- und Gemeindebücherei sein Programm "Bavaria First!". Er nimmt bayerische Politiker aufs Korn und begeistert das Publikum.

Zum 50-jährigen Bestehen der Kastler Pfarr- und Gemeindebücherei konnte man den bekannten bayerischen Kabarettisten Wolfgang Krebs für einen Auftritt im restlos ausverkauften Saal der Forsthofes in Kastl gewinnen. Der Kabarettist schaffte es, das Publikum mit seinem Programm "Bavaria First!" zu begeistern.

Krebs schlüpfte dabei in etliche Rollen. So war er als Joachim Hermann, Edmund Stoiber, „Margus“ Söder, Hubert Aiwanger, Horst Seehofer, Franz Josef Strauß, Robert Habeck, Schorsch Scheberl und Schnulzensänger Mackie zu erleben, der von seinem nostalgischen Bankerl träumte.

Als Edmund Stoiber setzte Krebs gleich mal den Fokus des Abends: dem Märchen vom selbstständigen Königreich Bayern. Seit 70 Jahren werde der Freistaat von der CSU regiert, die dafür gesorgt habe, dass die tolle Landschaft so romantisch aussieht und die Menschen – Bayern wie Franken – fleißig und zufrieden miteinander leben.

Krebs alias Stoiber erklärte: Die Bevölkerung wurmt es, dass sie an die anderen Bundesländer über den Länderfinanzausgleich 108 Milliarden Euro bis jetzt gezahlt, aber nur 3,5 Milliarden Euro in der Vergangenheit erhalten haben – und deshalb mit einem Königreich wieder selbstständig werden wollen. Man könne die Gelder selbst brauchen und nicht der Tante Angela und dem vergesslichen Olaf dem Oberschlumpf geben, der die Ampel in Berlin führt.

Waage, Windräder und Landtag

Bissig war der Humor von Krebs. So sagte er: Das viel gelobte Bruttosozialprodukt sei das Wiegeergebnis, wenn sich Richarda Lang und Omid Nouripour von der Grünen auf die Waage stellen. Das Kürzel FDP, so war zu hören, stehe für "Für die Preußen".

Schließlich kam Krebs als „Margus“ Söder auf die Bühne, der seinem politischen Freund Friedrich Merz in einem Telefonat die absolute bayerische Solidarität in Sachen Kanzlerkandidatur versicherte – gleichzeitig aber beim Publikum maulte, dass der Friedrich jetzt 67 Jahre alt ist und eigentlich ein jüngerer, dynamischerer Mann, nämlich Söder selbst, auf diesen Posten gehört. Dann ereiferte er sich über die Grünen, die Bayern vorwerfen keine Windräder und Stromtrassen für die erneuerbaren Energieträger zu haben, aber gleichzeitig Bürgerinitiativen zum Schutz der Frösche, Salamander, Fledermäuse, Eidechsen und Gelbbauchunken gründen, die diese Bauten verhindern. Fazit: Er, Söder, wäre doch auf Grund seinen Leistungen als König „Margus“ der I. der beste Vertreter für ein Königreich Bayern.

Als Horst Seehofer erzählte Krebs über den Zustand der deutschen Schulen. So wisse man bei der Zusammenarbeit mit einer afrikanischen Schule beim Weihnachtsbasar nicht mehr, wer eigentlich bedürftiger ist, die deutsche oder die afrikanische Schule. Außerdem beklagte er die Dominanz der Preußen seit 1871 und rügte den Märchenkönig Ludwig den II. der Bayern für ein paar Millionen Goldmark an Berlin verkauft hat um seine Prachtbauten zu finanzieren und der bayerische Landtag hat zugestimmt.

Kritik an der AfD

Rollenwechsel von Krebs: Schorsch Scheberl, Kommunalpolitiker aus der Holledau, erzählte vom Wettstreit der evangelischen Pfarrerin und dem katholischen Pfarrer, die mit Aperol- sowie Rum-Cola-Partys und Messwein-Gottesdiensten verlorene Schäfchen in die Kirche zurückholen wollen und Kräuterwanderungen am Kreuzweg, bei der es an jeder Station einen Kräuterschnaps gibt, so dass man am Kreuzwegende vom Kreuzweh kuriert ist.

Plötzlich klingelte das Telefon: Friedrich Merz war dran und erklärte Markus Söder, dass Söder der neue Kanzlerkandidat wird, wenn Bayern seine Pläne für ein Königreich aufgibt – woraufhin König "Margus" sofort Feuer und Flamme war.

Zum Abschluss gab es noch ein paar verbale Watschen für die AfD, deren Brandbeschleuniger Alice Weidel und Tino Chrupalla wenig mit Demokratie und Freiheit am Hut haben. "Lachen wir diesen Populisten direkt ins Gesicht, das vertragen sie am aller wenigsten. Leben wir in Frieden und Freiheit mit unseren europäischen Nachbarn und feiern wir und erfreuen uns des Lebens." Denn es gebe nur zwei Tage an denen das nicht möglich ist, der eine war Gestern und der nächste ist Morgen. Frieden, Freiheit, Demokratie, Fröhlichkeit und ein gewisses Verständnis für unsere ausländischen Mitbürger haben Bayern – auch in 70 Jahren CSU – geprägt.

 
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