Marktredwitz
07.07.2021 - 16:48 Uhr

Egerlandtag in Marktredwitz: Das kulturelle Erbe bewahren und stärken

Coronabedingte Einschränkungen begleiten den Egerlandtag in Marktredwitz. Dennoch ist die Stimmung positiv. Ein Grund ist der Abschluss der Modernisierung des Egerland-Kulturhauses.

Festrednerin Staatsministerin Carolina Trautner trug sich in das Goldene Buch der Stadt Marktredwitz ein. Mit im Bild Oberbürgermeister Oliver Weigel (links) und Ministerialrat Dr. Wolfgang Freytag. Bild: apr
Festrednerin Staatsministerin Carolina Trautner trug sich in das Goldene Buch der Stadt Marktredwitz ein. Mit im Bild Oberbürgermeister Oliver Weigel (links) und Ministerialrat Dr. Wolfgang Freytag.

Normalerweise besuchen viele Teilnehmer den Egerlandtag, der stets ein großes und abwechslungsreiches Programm bot. Ganz anders das Treffen 2021, das am Sonntag in der Marktredwitzer Stadthalle begangen wurde. Mit einem abgespeckten Ablauf versuchte man, die Tradition aufrechtzuerhalten, soweit es die Corona-Pandemie zuließ. Trotzdem vermittelte man Freude und Zuversicht, galt es doch einige Höhepunkte herauszustellen: Die Wiedereröffnung des Egerland-Kulturhauses, die Verleihung des Kulturpreises und die Eröffnung der Ausstellung „Egerländer Trachten – lebendige Heimat“. Das Motto des Treffens lautete „Für das Egerland – Jung und Alt“.

Heimatverbunden

Die Festrede hielt Ministerin Carolina Trautner vom bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Der Egerlandtag 2021, bei dem auch das 50. Bundestreffen der Egerland-Jugend begangen wurde, zeige „eindrucksvoll, wie heimatverbunden die Egerländer sind“. Die Ministerin folgerte die gemeinsame Aufgabe, das kulturelle Erbe stets zu stärken und es unserer Gesellschaft nahezubringen. Das Motto des Festtages, so die Ministerin weiter, drücke sehr treffend aus, wofür die Egerländer stehen - für die Verbindung zwischen Jung und Alt, für das Zusammenspiel zwischen Vergangenheit und Zukunft und für das gute Miteinander der Erlebnis- und der Bekenntnisgeneration.

Ausführlich ging die Festrednerin auf die regionalen Museen der Sudentendeutschen ein. Das Egerland-Museum in Marktredwitz erstrahle im neuen Glanz, das Isergebirgs-Museum in Neugablonz habe längere Renovierungsarbeiten hinter sich und das Sudetendeutsche Museum in München sei in seiner ganzen Pracht eröffnet worden. Die drei Museen seien einzigartig in Bayern und brächten im Zusammenspiel die sudetendeutsche Kultur zum Blühen. Auch auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit kam die Ministerin zu sprechen. Wenn auch Corona das Miteinander durcheinandergebracht habe, so werde aber der Dialog der Menschen in Bayern und in Tschechien lebendig bleiben. „Das grenzüberschreitende Leben und Arbeiten sind die Grundlage eines friedlichen und freundschaftlichen Miteinanders in Europa“, erklärte die Festrednerin.

Oberbürgermeister Oliver Weigel, zugleich Vorsitzender der Egerland-Kulturhaus-Stiftung, freute sich, an diesem Tag den Abschluss einer Baumaßnahme feiern zu können, die 2015 begann und in den vergangenen Jahren intensiv gefordert habe: die energetische Sanierung und Modernisierung des Egerland-Kulturhauses und des Egerland-Museums. Dieses Gebäude sei nun fit für die Zukunft, meinte das Stadtoberhaupt und fügte hinzu, dass von 2015 bis 2021 fast drei Millionen Euro investiert wurden.

Hohe Förderung

Dies sei nur durch die großzügige Förderung des Freistaates in Höhe von 2,2 Millionen Euro zu meistern gewesen. Dankbar sei man auch, dass der Freistaat Bayern die jährliche institutionelle Förderung großzügig aufgestockt habe, wobei auch die Stadt den Beitrag angehoben habe. Neben vielen anderen dankte Oliver Weigel vor allem Ministerialrat Dr. Wolfgang Freytag vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, der „unsere Ideen ganz unkompliziert aufgegriffen und unterstützt hat“.

Begonnen hatte der Egerlandtag 2021 mit einem Gottesdienst. Den Festakt eröffnete Bundesvüarstäiha Volker Jobst. Er baue auf die Führungskräfte und die Gemeinschaft der Gmoin. Landrat Peter Berek bot weitere und verstärkte Zusammenarbeit an, wenn sie gewünscht werde. Bernd Posselt sprach für die Sudetendeutsche Volksgruppe, Alexander Stegmaier für die Egerland-Jugend. Musikalisch umrahmt und gestaltet wurde die Feier von der Gartenberger Bunkerblasmusik (Leitung Roland Hammerschmied) aus Geretsried. Schließlich verlieh Dr. Wolf-Dieter Hamperl den Egerländer Kulturpreis Johannes von Tepl 2019 an Gerald Güntner. Die stellvertretende Bundestrachtenwartin Elke Trübswetter führte in die Ausstellung „Egerländer Trachten – Lebendige Heimat“ ein.

Marktredwitz23.06.2021
Gerald Güntner erhielt den Kulturpreis Johannes von Tepl 2019. Bild: apr
Gerald Güntner erhielt den Kulturpreis Johannes von Tepl 2019.
Auch die Ministerin musste die Corona-Auflagen (Mundschutz) beim Egerlandtag einhalten. Bild: apr
Auch die Ministerin musste die Corona-Auflagen (Mundschutz) beim Egerlandtag einhalten.

„Das grenzüberschreitende Leben und Arbeiten sind die Grundlage eines friedlichen und freundschaftlichen Miteinanders in Europa.“

Ministerin Carolina Trautner

 
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