Marktredwitz
09.05.2021 - 11:06 Uhr

Nach der Generalsanierung: Probelauf im Hallenbad Marktredwitz

Die Generalsanierung des Hallenbads in Marktredwitz neigt sich dem Ende zu. Das Becken ist bereits gefüllt. Die Terrasse vor dem Restaurant wird gerade angelegt. Im Juni könnte es losgehen.

Sanierungsbeauftragter Stefan Kreuzer, Silvia Soares (KUM-Öffentlichkeitsarbeit), Schwimmmeister Hubert Weigert und Kämmerer Markus Brand (von links) freuen sich über die gelungene Sanierung des MAKBads, das vielleicht schon im Juni öffnen kann. Bild: Peggy Biczysko/FPH
Sanierungsbeauftragter Stefan Kreuzer, Silvia Soares (KUM-Öffentlichkeitsarbeit), Schwimmmeister Hubert Weigert und Kämmerer Markus Brand (von links) freuen sich über die gelungene Sanierung des MAKBads, das vielleicht schon im Juni öffnen kann.

„Ich bin ganz glücklich.“ Hubert Weigert strahlt. Das kann man sogar hinter der Maske erkennen. Schließlich ist das Hallenbad quasi das Baby des Marktredwitzer Schwimmmeisters. Und endlich steht es nach der Generalsanierung kurz vor der Vollendung. Wenn auch mit enormer Verspätung. Doch die ist wegen der Pandemie ohnehin nicht ins Gewicht gefallen. Im Juni könnte das Badevergnügen theoretisch losgehen. Die Startblöcke zum Sprung ins warme Nass stehen bereit.

„Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Feinjustierung“, verdeutlicht Stefan Kreuzer, unter dessen Obhut die Generalsanierung seit Anfang 2019 über die Bühne gegangen ist. „Unser neues Hallenbad spiegelt den sportlichen und freizeitlichen Charakter auf moderne Art wider. Und es wirkt nicht vollgestopft“, fasst Schwimmmeister Weigert zusammen. „Jetzt fehlen nur noch die Badegäste.“ Und damit meint der Chef der Marktredwitzer Bäder auch die persönliche Begegnung. „Viele kenne ich ja seit Jahrzehnten. Ich vermisse sie und auch ihre Geschichten.“

Das Wasser im Edelstahlbecken schimmert einladend blau. „Ich habe schon einmal eine Runde gedreht“, sagt Hubert Weigert lachend. „Allerdings hatte das Wasser da erst 20 Grad. Es muss noch rauf auf 28.“ Im Nichtschwimmerbecken, in das eine neue Edelstahlrutsche führt, misst das Wasser später sogar 30 Grad. Auf die Wand beim Lehrschwimmbecken sind Korallen aufgemalt. Die neuen Böden sind verlegt, die Fliesen ebenso.

Probesitzen in der Infrarot-Kabine

Grün, Blau und Grau sind die dominierenden Farben. Die Sanitäranlagen sind so gut wie fertig. Ebenso die Infrarot-Kabine, in der Oberbürgermeister Oliver Weigel schon mal Probe sitzt: „Das ist wirklich toll.“ Auch die Erlebnis-Dusche kommt bei der Inspektion bestens an. Die Lichter mit Farbwechsel funktionieren. Da die Sensoren bei der Dusche reagieren, sobald man sich nähert, bekommt Weigel ein paar Wasserspritzer ab.

Neugierig bedienen er und der Schwimmmeister die Trockenhauben, die sich jetzt kinderleicht auf die passende Höhe verschieben lassen. Rundherum setzen Arbeiter die Zwischenwände für die Umkleidekabinen und die Spinde, die gerade angeliefert worden sind. Hubert Weigerts Büro im Obergeschoss, wo sich auch die Gruppenumkleiden befinden, ist bereits eingerichtet. „Nur noch nicht aufgeräumt“, entschuldigt er sich. Daran schließt sich ein Personalraum für die zehn Beschäftigten mit kleiner, farbenfroher Küchenzeile an. Das Dachfenster lässt sich per Fernsteuerung öffnen.

Alles automatisch

Das Drehkreuz und die Kassenautomaten im Eingangsbereich stehen ebenfalls. „Künftig geht alles ganz automatisch“, betont Stefan Kreuzer. Hubert Weigert holt schon mal die neuen Eintrittskarten, die hier eingelesen und mit EC-Card oder Bargeld bezahlt werden können.

Im Foyer läuft auf einem großen Bildschirm Werbung, die früher auf Bannern gestanden hatte. Ein weiterer Bildschirm weist Öffnungszeiten, geplante Veranstaltungen und mehr aus. Ganz stolz betreten die Mitarbeiter von Bauamt, Kommunalunternehmen und Hallenbad das neu gestaltete Restaurant, das schon bald von den Betreibern des „Bricks“-Hotels geöffnet werden soll. „Daher arbeiten wir mit Hochdruck an der Terrasse, damit die Besucher vielleicht schon vor Öffnung des Hallenbads hier einkehren können.“ Die Außengastronomie, die wegen Corona vermutlich zuerst geöffnet wird, ist durch gläserne Schiebetüren ebenerdig vom Restaurant aus zu erreichen.

Moosdecke reguliert Raumklima

Maria-Magdalena Stöckert, Leiterin der Hochbauabteilung im Marktredwitzer Bauamt, hat sich im Restaurant selbst kreativ gezeigt und den Tresen entworfen. „Die Firma hat das perfekt umgesetzt“, freut sich das ganze Team. „Wir haben die Möbel im Restaurant nachhaltig geplant, kombiniert mit Holz und Kunststoff – alles recyclebar.“ Die Moosdecke ist nicht nur ein farblicher Blickfang, sondern reguliert das Raumklima und dient obendrein als Schallschutz. „In den nächsten drei Wochen ist die Küche fertig.“

Hubert Weigert scharrt schon mit den Hufen, dass es endlich losgehen kann. „Wir werden mit dem Gesundheitsamt abstimmen, ob wir mit einer kleinen Gruppe schon einmal einen Probebetrieb laufen lassen können.“ Nun warten er und auch die Stadt sehnsüchtig darauf, dass die ersten Badefreunde auf den Startblock steigen, um in eine neue Schwimmbad-Ära abtauchen zu können.

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Tirschenreuth04.05.2021
Die Erlebnisdusche im Wellnessbereich springt automatisch an, wenn man sich darunter stellt. Bild: Peggy Biczysko/FPH
Die Erlebnisdusche im Wellnessbereich springt automatisch an, wenn man sich darunter stellt.
Oberbürgermeister Oliver Weigel testet schon mal die Eintrittskarte fürs "MAK-Bad". Bild: Peggy Biczysko/FPH
Oberbürgermeister Oliver Weigel testet schon mal die Eintrittskarte fürs "MAK-Bad".
Eine echte Moosdecke im Restaurant reguliert das Raumklima in den neuen Räumen. Die goldenen Bilder stammen aus einem Nachlass, den die Stadt Marktredwitz jüngst geerbt hat. Bild: Peggy Biczysko/FPH
Eine echte Moosdecke im Restaurant reguliert das Raumklima in den neuen Räumen. Die goldenen Bilder stammen aus einem Nachlass, den die Stadt Marktredwitz jüngst geerbt hat.
Hintergrund:

Die Klimaanlage ist schon in Betrieb

  • „Eigentlich könnten wir die Technik schon hochfahren“, erläutert der Chef der Baustelle, Stefan Kreuzer. „Klimatisch muss noch alles unter Belastung eingestellt werden.“
  • Für Schwimmmeister Weigert und seine Kollegen bedeutet die neue Technik, dass sie viel dazulernen müssen. „Wir haben permanent Einweisungen, damit jeder Handgriff sitzt.“
  • Oliver Weigel möchte wissen, ob die Sprechanlage – „bitte nicht vom Beckenrand springen!“ – schon funktioniert. Die ist laut Weigert noch nicht installiert. Dafür läuft in der gläsernen Bademeister-Kabine bereits die Klimaanlage. „Wenn man den ganzen Tag hier arbeiten muss, macht das schon Sinn.“
 
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