Die Seniorengruppe des Alpenvereins Marktredwitz erlebte vier ungemütliche Tage bei Regen und Schnee in den Berchtesgadener Alpen. Der Wetterbericht für die Seniorentour des Alpenvereins Marktredwitz hatte nichts Erfreuliches verheißen. Nach eingehender Beratung entschied Tourenführer Rainer Rahn, trotzdem zu starten, da die Hütten relativ niedrig lagen und alle Tagesziele auch auf Ersatzrouten zu erreichen waren.
Vom Parkplatz Wimbachbrücke bei Ramsau fuhren die Bergsteiger mit Linienbussen zum Startpunkt bei der Jenner-Seilbahn. Auf steilen, teils sehr steilen Almstraßen führte der Aufstieg über die Königsbachalm zur Königsbergalm. Von dort an fiel Schnee, und die Teilnehmer stapften durch 20 Zentimeter hohen Nassschnee zu dem auf 1728 Meter hoch gelegenen Carl-von-Stahl-Haus, das die Gruppe in drei Stunden erreichte.
Nach einer kalten Nacht starteten die Bergsteiger am nächsten Morgen zur langen Tour mit dem Ziel Wasseralm. In einem tosenden Sturm traten sie mit schnellen Schritten erst einmal wieder den Abstieg Richtung Königsbachalm an, da die geplante Überschreitung des Schneibsteins bei diesen Verhältnissen für die Gruppe unmöglich war.
Der weitere Weg zum höchsten Punkt der Tour, dem Hochgschirr auf 1948 Metern, war ein hartes Stück Arbeit, denn die Schneedecke war auf einen halben Meter gewachsen. Die geplante Route am nächsten Tag über das Steinerne Meer war bei den Verhältnissen jedoch viel zu gefährlich. Rahn entschied, über den Schwarzen- und Grünsee zum Kärlingerhaus zu gehen. Auch hier war der Weg verschneit und musste eingespurt werden. Dass in der Nacht die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt gefallen waren, verwunderte nicht, befand man sich hier doch am kältesten Punkt Deutschlands. Die Neuschneedecke vor der Hütte war weiter angewachsen, und wieder musste der Tourenplan geändert werden. Als Entschädigung blinzelten ab und zu Sonnenstrahlen hinter den Berggipfeln hervor. Nach einem kurzen Aufstieg zum Ofenloch nahm die Gruppe den Abstieg über die „Saugasse“ Richtung Königssee. Steil führte der Bergweg zwischen gewaltigen Felswänden in die Tiefe. Nach dem abermals steilen Abstieg über die Schrainbachwand erreichte sie den Königssee und auf dem flachen Uferweg nach viereinhalb Stunden Sankt Bartholomä.
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