Viele Brücken prägen Marktredwitz. Es gibt architektonisch ansprechende und nur zweckmäßige, markante und unscheinbare, alte und moderne Verbindungen zu entdecken. Diese Überwege haben Mary Möller-Hartung und Sebastian Macht in den Mittelpunkt der neuesten Ausgabe der "Rawetzer Kalendergeschichte(n)" gestellt. Zwölf historische Aufnahmen finden sich in der Jahresschau. Auf den Rückseiten der zwölf historischen Aufnahmen ist viel Wissenswertes zu erfahren.
Einer der ältesten Überwege ist die Markgrafenbrücke in Lorenzreuth, die 1751 erbaut wurde. Zu den Eisenbahnbrücken zählt die Drei-Bogen-Brücke, mit 36 Metern Spannweite das größte Bauwerk entlang der 1882 eröffneten Bahnlinie von Wiesau nach Redwitz. Möller-Hartung und Macht berichten auch von dem schweren Zugunglück, das sich 1939 ereignete und drei Menschenleben forderte. Der 1953 abgerissene Verbindungsweg im Schwanenteich hat ebenfalls Eingang in den Kalender gefunden. Im Bereich des heutigen Stadtparks blieb nach der Aufschüttung des Markt- und des Klingerweihers noch ein kleineres Gewässer übrig, über den ein Birkenholzsteg zu den Fischkästen führte. Von einem "Schildbürgerstreich" sprachen in den 1980er-Jahren Stadtratsmitglieder, als sie sich mit dem Neubau der Hofer Brücke beschäftigen mussten. Der alte Bahnüberweg war instabil und für Fahrzeuge gesperrt, doch die Bundesbahn war nur bereit, eine einspurige Fahrbahn in gewölbter Form zu bezahlen. Der im Volksmund als "Rialto-Brücke" bezeichnete Überweg erweist sich verkehrstechnisch bis heute als Nadelöhr.
Auch eine schwebende Brücke ist im Kalender vertreten: Der rund 16 Tonnen schwere Fußgängerüberweg, der von der Egerstraße ins KEC-Parkhaus führt, hing bei der Montage 1999 an dicken Stahlseilen und wurde zentimetergenau auf die Brückenpfeiler gesetzt.
Auf den zwölf Kalenderblättern wird auch die Frage beantwortet, bei welcher Brücke sich ein schwerer Unfall mit amerikanischen Militärfahrzeugen ereignete, welche eiserne Verbindung über Fischbauträger verfügt oder wie viele Brücken beim Bau der A93 im Raum Marktredwitz errichtet wurden. Für die Unterstützung danken die Autoren besonders dem Stadtarchiv mit Edith Kalbskopf, Lydia Malezki und Günther Eisinger.
"Verbindungen, Stege, Überwege - Marktredwitzer Brücken" ist für 9,95 Euro in der Tourist-Info sowie in Marktredwitzer Buchhandlungen erhältlich.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.