Marktredwitz
29.11.2021 - 15:02 Uhr

Schau in Marktredwitz informiert über Kalendergeschichten

Die „Rawetzer Kalendergeschichte(n)“ gibt es bereits seit 25 Jahren. Der Kalender ist für die Marktredwitzer Stadtarchivarin Edith Kalbskopf „ein Stück niederschwellige Stadtgeschichte“.

von FPHS
Sebastian Macht (links), Mary Möller-Hartung (Mitte) und Stadtarchivarin Edith Kalbskopf (rechts) laden ins Marktredwitzer Stadtarchiv zur Ausstellung „Rawetzer Kalendergeschichte(n)" ein. Bild: fphs
Sebastian Macht (links), Mary Möller-Hartung (Mitte) und Stadtarchivarin Edith Kalbskopf (rechts) laden ins Marktredwitzer Stadtarchiv zur Ausstellung „Rawetzer Kalendergeschichte(n)" ein.

Die große Eröffnung mit vielen Gästen, die die Verantwortlichen geplant hatten, konnte – wie derzeit so vieles – nicht stattfinden. So gaben Mary Möller-Hartung und Stadtarchivarin Edith Kalbskopf den „Startschuss“ zur Ausstellung über 25 Jahre „Rawetzer Kalendergeschichte(n)“ im Stadtarchiv Marktredwitz ohne Publikum. Die Schau informiert auf großen Bannern über alle 25 Kalender, die bisher jeweils einen Aspekt von Marktredwitz in den Mittelpunkt gestellt haben.

Die Idee zum Kalender hatte Hanna Koob, die 1997 den ersten herausgegeben hat. Thema der Premiere war „Kommunbräu und Brauereien“, die es einst in Marktredwitz gab.

Akribisch hatte Hanna Koob, die viel über Marktredwitzer Stadtgeschichte gearbeitet und veröffentlicht hat, dazu historische Fotos oder Drucke gesammelt. Und auf der Rückseite der Kalenderblätter informierten Details über die Geschichte der Brauereien, recherchiert von der Herausgeberin. Weitere Themen für die Rawetzer Kalendergeschichte(n) waren unter anderem Tankstellen, Schulhäuser, Villen, Türme, Industriebetriebe und der Markt. Der letzte Kalender von Hanna Koob kam vor ihrem Tod im Jahr 2016 heraus. Sein Thema waren Erinnerungen an die 1960er Jahre.

Es war ein glücklicher Umstand, dass der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins MAKnetisch, Sebastian Macht, kurze Zeit später von einer Bekannten darauf angesprochen wurde, was denn nun künftig mit den Kalendern werde. Macht überlegte nur kurz. Zusammen mit Mary Möller-Hartung entschloss er sich, das Erbe anzutreten und – ohne Pause – weitere Kalender herauszubringen.

Ihre erste gemeinsame Veröffentlichung – „Marktredwitzer Türme“ – kam gut an und ermutigte die beiden. Nun liegt schon ihr sechster Kalender zum Thema „Wasser Marsch – Marktredwitzer Brunnen“ vor, den man bereits kaufen kann.

Strikt achten Sebastian Macht und Mary Möller-Hartung bei der Zusammenstellung der Kalender darauf, dass das Schema von Hanna Koob mit historischen Fotos und Erklärungen dazu beibehalten wird. Zusammen mit der Stadtarchivarin laden sie Interessierte zu einer Besichtigung der 25 Banner und der Kalender-Originale im Stadtarchiv in der Ottostraße ein.

Gleichzeitig appellieren sie an alle, die historische Fotos von Marktredwitz zu Hause haben, sich mit dem Archiv oder den beiden Herausgebern in Verbindung zu setzen. Denn sie wollen auch in den kommenden Jahren die Tradition pflegen und historische Winkel oder Themen von Marktredwitz mit den Kalendern ins Licht der Öffentlichkeit rücken. „Wir haben schon noch einige Ideen,“ verrät Sebastian Macht. Und er dankt allen, die in der Vergangenheit geholfen und Fotos gespendet haben, sowie natürlich dem Stadtarchiv.

„Die Kalender haben von Anfang an niederschwellig, aber deutlich Marktredwitzer Stadtgeschichte entwickelt“, sagt Stadtarchivarin Edith Kalbskopf. Durch sie befassten sich die Betrachter mit der Geschichte der Stadt. „Und es waren auch viele Bauwerke oder Sachen zu sehen, die man sonst nicht beachtet oder gekannt hätte. Deshalb sollte die Tradition noch lange fortgesetzt werden.“

Fuchsmühl29.11.2021
Hintergrund:

Neue „Rawetzer Kalendergeschichte(n)“

  • „Wasser marsch – Marktredwitzer Brunnen“ heißt die 25. Ausgabe der "Rawetzer Kalendergeschichte(n)" und ist zum Preis von 9,95 Euro erhältlich.
  • „Wir zeigen in der neuesten Ausgabe der Kalendergeschichten Brunnen, die heute noch sprudeln und andere, die nicht mehr existieren“, informiert Sebastian Macht.
  • Auf den zwölf Monatsblättern sind Aufnahmen des früheren Brunnens am Unnaheim ebenso zu entdecken, wie der kleine Zierbrunnen im Brander Schlosspark, von dem heute nichts mehr zu sehen ist. Eingang in die "Rawetzer Kalendergeschichte(n)" für das kommende Jahr haben weitere Brunnen gefunden, wie der Brunnen an der Mittelschule, der 1979 zusammen mit dem Neubau der Schule eingeweiht wurde, der Egerlandbrunnen mit den Figuren einer typischen Bauernhochzeit, der Gedächtnisbrunnen im evangelischen Pfarrhof, der Springbrunnen im Stadtpark oder die Wasserstelle am Castelfranco-Emilia-Platz, die mit den Redwitziten und den überdimensionalen roten Figuren einen städtebaulichen Akzent setzen soll.
  • Verkaufsstellen sind die Tourist-Info Marktredwitz, die Buchhandlung Budow, die Bahnhofsbuchhandlung Sabathil, Schreibwaren Riedelbauch und das Stadtarchiv Marktredwitz. Gerne werden die Kalender auch per Post versandt. Einfach eine kurze E-Mail (macht[at]gmx[dot]de) senden.

"Es waren auch viele Bauwerke oder Sachen zu sehen, die man sonst nicht beachtet oder gekannt hätte."

Stadtarchivarin Edith Kalbskopf

 
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