In den Mittelpunkt des Literarischen Cafés in Marktredwitz rücken in der Regel Werke, die sich mehr oder weniger Geschichten widmen, die hüben und drüben der deutsch-tschechischen Grenze angesiedelt sind.
In einem Buch wurde in der November-Veranstaltung, in der vieles anders war, nicht geblättert. Der Referent, Studiendirektor Andreas Henkel, erzählte. Statt aus einem Roman zitierte er aus einem selbst verfassten Manuskript, dessen Inhalt historische Fakten waren. Im Literarischen Café gab es diesmal einen Vortrag über einen Mediziner und Mathematiker, der vielen unbekannt ist: Matthias Anomoeus. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass dieser Ungleich hieß und aus Bernstein bei Wunsiedel stammte. Dieser Herr folgte einer damaligen Mode. Herr Ungleich – so verriet Andreas Henkel - übersetzte den Namen in das wohlklingendere Griechische: Aus Ungleich wurde Anomoeus.
Für die versprochene Zeitreise hatte Henkel einen laut seiner Aussage mehrstündigen Vortrag ausgearbeitet und bedauerte, dass ihm nur ein 60-minütiges Zeitfenster geschenkt wurde. Henkel machte beim deutlich gekürzten Rückblick auf den einstigen Linzer Stadtarzt und zeitweiligen Kollegen von Johannes Kepler aus der Not eine Tugend. Der Referent beleuchtete auch die Dichtkunst des Gelehrten aus Bernstein bei Wunsiedel.
Damit ging das von Roswitha Budow geleitete Literarische Café in die Winterpause. Am neuen Programm werde man arbeiten. "Im März sehen wir uns wieder“, versprach die Marktredwitzerin eine Wiederauflage.
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