Zehn bekannte Tschechen erzählen aus ihrem Blickwinkel von den Beziehungen zu den Deutschen. Wolfgang Schwarz hat die Texte gesammelt und als Buch „Mein Weg zu unseren Deutschen“ herausgebracht. Sein Werk hat er im „Literarischen Café“ Marktredwitz vorgestellt. Schwarz wurde 1968 in Regensburg geboren. An der dortigen Universität studierte er Geschichte und Politikwissenschaft mit den Schwerpunkten "Außenpolitik Deutschlands" und "Diktaturen". Seit April 2002 arbeitet er als Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert-Stifter-Verein.
„Eines meiner Ziele ist es, Geschichte und Kultur weiterzuvermitteln“, betonte er bei der von Roswitha Budow geleiteten Veranstaltung. Schwarz‘ Eltern stammten aus dem Grenzgebiet zur Tschechischen Republik, die sich vor Jahrzehnten noch ČSSR nannte. „Meine Frau kommt aus Pilsen“, ergänzte der Gast.
In seinem Buch „Mein Weg zu unseren Deutschen“ wird aber nicht der Weg, den Wolfgang Schwarz hinter sich hat, beschrieben. Das vor drei Jahren erschienene 160-seitige Sammelwerk enthält Texte von Radka Denemarková, Magdalena Jetelová, Tomás Kafka, Jirí Padevet, Lída Rakusanová, Jaroslav Rudis, Erik Tabery, Mark Ther, Katerina Tucková und Milan Uhde. „Die Autoren erzählen von persönlichen Erlebnissen und Wahrnehmungen“, erklärte Schwarz. In den Fokus der Perspektiven rücken dabei die Deutschen beziehungsweise Sudetendeutschen, die nach dem Krieg ihre Heimat verloren hatten.
Die Texte seien ein Bekenntnis zu einer „vorurteilsfreien Verständigung“ von Deutschen und Tschechen. Mit Blick auf das weiter wachsende Miteinander beider Staaten sprach er von einer „starken Entkrampfung der Beziehungen“. Man habe sie erreicht, weil die „positiven Kräfte Oberhand“ bekamen. Dieser Prozess, vor allem aber die Auseinandersetzung mit dem Kapitel Vertreibung, gab den Anstoß für das Buch. „Die gemeinsame Vergangenheit, die zweifellos schmerzhaft war, zieht sich wie ein roter Faden durch den mit vielen Bildern ergänzten Band.“ Schwarz stellte ein Folgebuch in Aussicht. Als möglichen Erscheinungstermin nannte er das kommende Jahr. Die Veranstaltungsreihe werde fortgesetzt, versicherte Roswitha Budow auf Anfrage von Oberpfalz-Medien.













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