Nur noch auf 660 Metern soll die elektrifizierte Bahnstrecke bei Maxhütte-Haidhof durch ein Trinkwasserschutzgebiet verlaufen. Das teilt die Deutsche Bahn in einer Mitteilung mit. Statt den bisher geplanten 6,5 Kilometern zwischen Regenstauf und Maxhütte-Haidhof soll die Strecke durch das Schutzgebiet nun auch wegen des Trinkwasserschutzes verkürzt werden – gleichzeitig verkürzt die neue Streckenführung aber auch die Fahrzeit zwischen Regensburg und Hof um 20 Minuten.
Die Vorplanung für die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Marktredwitz und Regensburg sei nun abgeschlossen. Aktuell wird das Nutzen-Kosten-Verhältnis berechnet. Geplant seien acht sogenannte "Erkundungsbohrungen" von April bis Juni bei Maxhütte-Haidhof. Man erhofft sich dabei für weitere Planungen Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Untergrunds und des Grundwasservorkommens zu sammeln. Die Bahn setzt dabei laut Mitteilung mobile Bohrgeräte ein, die Bohrtiefe variiert zwischen 25 und 50 Metern. Nach der Erkundung würde der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt, versichert die Bahn. Die Strecke Marktredwitz–
Regensburg gehört zum "Ostkorridor Süd", der mit rund 180 Kilometern Bayerns längste Ausbaustrecke ist.
Die Elektrifizierung hat leider nicht nur Vorteile. Es wäre Aufgabe der Medien, auch über die Schattenseiten aufzuklären, denn die DB AG tut dies wohlweislich nicht. Zwei Beispiele dazu:
1. Für die Elektrifizierung müssen nicht nur mehr Bäume auf den Schutzstreifen entlang der Bahntrassen gefällt, sondern auch deren Aufwuchs unter 110 kV-Bahnstromleitungen muss vermieden werden.
Überschlägig entspricht die Fläche der ca. 7800 km langen 110 kV-Bahnstromtrassen mit 60 m Breite [www.bahnausbau-nordostbayern.de] bundesweit 46.800 ha.
Wald bindet etwa 13 t CO2/ha. Wald anstelle der Bahnstromtrassen würde demnach 608.000 t CO2 speichern. [www.morgenweb.de]
Dass klimafreundlicher Bahnverkehr ohne derartige Eingriffe möglich ist, belegt der Einsatz von HVO-Kraftstoff auf fahrdrahtlosen Bahnstrecken.
2. In keinem Bahnsystem passieren derart viele Personen- und Tierunfälle wie im elektrischen.
Laut EBA kommen auf elektrifizierten Bahnstrecken je Streckenkilometer etwa zehn Mal mehr Tiere um als auf der Straße.
Zeitgemäßer Personen-Stromschlagschutz ist mehr als die üblichen preiswerten Stromwarnaufkleber an Waggons und Strommasten, wo jegliche Klettersperren fehlen. Daher erkennen aktuelle Gerichtsurteile, dass die Bahn z.B. bei Stromunfällen Minderjähriger und Bahnmitarbeiter ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkomme. Häufig müssen Bahnmitarbeiter aus Profitgründen der Bahn unter eingeschalteter Fahrleitung arbeiten. Auch dort passieren immer wieder tödliche Unfälle.
Exemplarische Auflistung gegooglter Bahnstromunfälle aus dem Jahr 2013/14:
05.10.13 1 Person Finnentrop lebensgefährliche Verbrennung
08.10.13 1 Person Rüsselsheim Brandverletzung
07.11.13 1 Person Wiesbaden schwere Brandverletzung
26.11.13 1 Person Rathenow tot
02.12.13 1 Person Hamburg lebensgefährliche Verbrennung
18.12.13 1 Person Nidderau schwere Verbrennung
27.12.13 1 Person Berlin tot
28.12.13 1 Person Essen schwerste Verbernnung
03.01.14 1 Person Ingolstadt tot
16.02.14 1 Person Pforzheim tot
14.03.14 1 Person Leipzig schwere Verbrennung
31.03.14 1 Person Nürnberg lebensgefährliche Verbrennung
27.04.14 1 Person Hannover schwere Verbrennung
11.05.14 1 Person Nürnberg schwere Verbrennung
20.05.14 1 Person Hochstadt tot
07.06.14 1 Person Osnabrück schwerste Verbrennung
09.06.14 1 Person Nordenham schwere Verbrennung
15.06.14 1 Person Frankfurt a.M. lebensgefährliche Verbrennung
18.06.14 1 Person Konstanz tot
30.06.14 1 Person Gütersloh schwerste Verbrennung
17.08.14 1 Person Köln-Kalk schwere Verbrennung
22.08.14 2 Personen Köln-Zollstock 1 P. tot, 1 P. lebensgefährliche Verbrennung
27.08.14 1 Person Villingen tot
23.09.14 1 Person Düren tot
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