Wie kann ein Glas Wasser Lebensmittel retten? Die Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) in Leonberg konnten nicht so recht glauben, was Rita Fischer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf da erzählte. Sie war im Rahmen einer Projektwoche am SFZ nach Leonberg gekommen, um im Hauswirtschaftsraum zuerst ein paar Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung zu vermitteln und anschließend mit den Schülern in vier Gruppen verschiedene Gerichte zuzubereiten, mit denen einfach und lecker Reste verwertet werden können.
„Küche geht eigentlich immer“, stellte Lehrerin Katja Fuhrmann, die Rita Fischer nach Leonberg geholt hat, fest. Doch ehe sich die Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe an den Töpfen austoben konnten, erfuhren sie laut einer Mitteilung des AELF noch ganz viel, wie sie zuhause verhindern können, dass Lebensmittel schlecht werden.
Das geht schon vor dem Einkaufen damit los, dass sie sich Gedanken machen, was sie genau benötigen und das auf einem Zettel notieren. Auf dem Weg nach Hause sollen die Einkäufe dann passend transportiert werden. Dinge aus der Tiefkühltruhe kommen am besten sogar in einer Kühltasche. Die Schüler lernten, was in den Kühlschrank kommt – Fisch, Fleisch oder Wurst – und was nicht (zum Beispiel Brot). Außerdem erfuhren sie, dass sich Äpfel und Erdäpfel im Lagerraum nicht gut miteinander vertragen und deshalb voneinander getrennt aufbewahrt werden sollen.
Das Highlight für die Schüler war aber das Kochen. Dort haben sie – viele zum ersten Mal – selbst Apfelmus hergestellt und dazu aus alten Semmeln Arme Ritter zubereitet, bei denen zuerst die Rinde abgerieben, der Rest – in Scheiben geschnitten – in Eiermilch eingeweicht und dann mit den zuvor gewonnen Semmelbröseln paniert wird. Hier erwiesen sich die Schüler als echte Lebensmittelretter: Kein einziges Stück blieb übrig.
Was das nun aber mit dem Glas zu tun? „Am wichtigsten ist, dass ihr nicht hungrig einkaufen geht, denn dann kauft ihr nur das, was ihr wirklich braucht“, erklärte Rita Fischer vom AELF. Da hilft es, vorher noch einen Apfel, einen kleinen Joghurt, oder – wenn nichts anderes zur Hand ist, auch einfach nur ein Glas Wasser zu trinken, damit man etwas im Magen hat.
Die Expertin gab den Schülern folgende Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung:
- Wer hungrig einkaufen geht, kauft zu viel.
- Vorräte prüfen, bevor man einkaufen geht.
- Einkäufe im Kühlschrank an der richtigen Stelle lagern.
- Es muss nicht schön sein, es muss nur gut schmecken.
- Erst probieren, bevor man etwas wegschmeißt.
- Teilen, wenn es für einen allein zu viel ist.
- Zuerst gekauft, zuerst verwenden.
- Sachen einkochen oder einlegen, damit sie länger haltbar sind.
- Aufgewärmt schmeckt nicht nur Gulasch.
Rezept für Arme Ritter (4 Personen)
- 4 alte Semmeln vom Vortag
- 2 EL Zucker
- 2 Portionen Vanillinzucker
- 4 Eier
- 1 bis 2 EL Zucker
- 1 TL Zimt
- Butter
Zubereitung: Die Semmeln halbieren und mit einer Reibe außen abreiben, so dass sie keine braune Kruste mehr haben. Zucker, Vanillinzucker, Eier und Milch miteinander mit der Gabel verquirlen. Die Semmeln in die Eiermilch tauchen und kurze Zeit einweichen lassen. Wieder herausnehmen und in (zuvor hergestellten) Semmelbröseln wenden. In einer Pfanne die Butter vorsichtig erhitzen. Die Semmelhälften auf beiden Seiten goldgelb backen. Aus der Pfanne nehmen. Zucker und Zimt mischen und die armen Ritter darin wenden.
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