Am 15. November war es endlich so weit: Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Dompfarrkirche Niedermünster in Regensburg wurden 37 Frauen und Männer aus dem Bistum Regensburg von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zu Katechistinnen und Katechisten beauftragt. Ein bedeutender Moment für den Beginn eines neuen Dienstes, verbunden mit dem Versprechen, sich ein Leben lang, im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten, im Glauben zu engagieren.
Mit einem klaren „Hier bin ich“ verneigten sich die Kandidatinnen und Kandidaten vor dem Bischof, als ihre Namen aufgerufen wurden. Im Anschluss segnete er die Kreuze, die der Ferula von Papst Johannes Paul II. nachempfunden waren. Diese besonderen Kreuze wurden nach dem Segensgebet persönlich überreicht .
Dieser Kurs war der erste seiner Art im Bistum Regensburg. Die Idee, Katechisten zu berufen, geht auf Papst Franziskus zurück, der dieses Amt als ehrenamtliche Unterstützung der Priester wiederbelebt hat. „Ein Gebot der Stunde“, so der Diözesanbischof, der den Gedanken spontan aufgriff.
"Sofort begeistert"
Eine der neuen Katechistinnen ist Martina Schinner aus Mehlmeisel. Für sie ist es ein Herzensanliegen, Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, auf ihrem Glaubensweg zu begleiten und „einen kleinen Beitrag zum Leben in unserer Pfarreiengemeinschaft leisten.“ Martina, die Erzieherin ist, verheiratet und eine erwachsene Tochter hat, erinnert sich noch gut an den Moment, als sie im Advent 2022 im Hirtenwort des Bischofs von der Idee hörte. „Ich war sofort begeistert, wollte aber nicht übereilt entscheiden und auf einen schriftlichen Fingerzeig Gottes warten“, erzählt sie schmunzelnd. Und tatsächlich, der kam umgehend: Diakon Franz Lautenbacher brachte ihr einen entsprechenden Flyer mit den Worten: „Das wäre doch etwas für dich.“ Und so meldete sie sich für den Kurs an, der unter dem Motto „Glauben kennen und bekennen“ stand.
Der Kurs, der über zwei Jahre dauerte und von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) angeboten wurde, bestand aus zwei wesentlichen Teilen: einem theologischen und einem praktischen Baustein. Im ersten Jahr standen Themen wie der Glaube an den Dreifaltigen Gott und die Gemeinschaft der Heiligen, die Orientierung auf dem Glaubensweg ,die letzten Dinge und Gottes Verheißung im Mittelpunkt. Im zweiten Jahr lag der Schwerpunkt auf der Praxis: Wie spricht man über den Glauben mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Menschen in besonderen Lebenssituationen? Martina betont, dass diese Ausbildung ihr gezeigt hat, wie der Glaube lebendig wird und weitergegeben werden kann. Die neuen Katechistinnen und Katechisten werden vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Ministranten-Begleitung, der Sakramenten-Vorbereitung sowie in der Begleitung von Kranken, Sterbenden und Trauernden tätig sein.
Viel Freude
Mit ihrem „ Mitstreiter“ Alexander Hörl aus Pullenreuth, die einzigen aus der nördlichen Ecke des Bistums – die, wie Martina betont, „vermutlich die längste Anfahrt hatten “ – freut sie sich nun darauf, in ihrer Heimat zu wirken. Martina bringt bereits viele Erfahrungen aus ihrer Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft Fichtelberg-Mehlmeisel mit: in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung, in Gottesdienstmitgestaltungen und Bibelgesprächen. Ihr Dienst wird jedenfalls die Pfarreiengemeinschaft bereichern. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt die Katechistin, die „für jeden, der auf der Suche nach Gott ist, ein offenes Ohr“ haben wird, auch wenn ihr Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendarbeit liegt. „Das Schönste war, mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein und das gleiche Ziel zu haben“ sagt die Katechistin, die sich „auf jeden der 15 Kurstage gefreut“ hat.
Auch Pfarrer Ferdinand Weinberger, der Martina bei der Entsendung begleitete, „freut sich auf ihr zukünftiges Wirken und wünscht ihr Gottes Kraft und Segen für ihren Dienst“.













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